Es ist nur eine von vielen Zahlen im Entwurf für den Haushalt für das Jahr 2023. Doch sie könnte – und sollte – für Diskussionen sorgen: Nach einer neuen Kostenschätzung soll die überdachte Tribüne am Limesstadion 2,3 Millionen Euro kosten, fast doppelt so viel wie bisher gedacht und etwa 15-mal mehr als beim Start des Projektes vor mehr als zehn Jahren angedacht.
2,3 Millionen Euro sind zu viel Geld für eine Tribüne, die in dieser Form nachweislich niemand braucht. Denn die Sitzreihen, die äußerst selten benutzt werden, sollen ja auf einer Länge von fast 100 Metern nur überdacht werden, um die Wohnhäuser am Westring vor Lärm zu schützen und um Lampen für die Laufbahn am Dach zu montieren. Heißt: Mit einer simplen Mauer und ein paar Masten dürfte es deutlich billiger werden.
Für die Leichtathleten der TG Schwalbach ist es natürlich eine Zumutung, dass nach sechs Jahren Baustopp nun eine Lösung auf dem Tisch liegt, die eigentlich unbezahlbar ist und dass neue Diskussionen die Hängepartie um das Stadion noch weiter verlängern werden. Doch in Zeiten, in denen Schwalbach so langsam das Geld ausgeht, kann sich die Stadt eine derartige Verschwendung von Steuergeldern nicht mehr leisten.
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2,3 Millionen Euro für den Lärmschutz der Anwohner vor sportlichen Veranstaltungen die im Kern wohl selten signifikant über die 22:00 Uhr Grenze hinausgehen werden, sind eine große Investition. Ich wohne im alten Ortskern und hier gibt es regelmäßig Privatparties in den Gärten der Nachbarn. Ein Hauch von Ballermann könnte man sagen, meine Arbeitskollegen haben jedoch noch wesentlich drastischere Worte dafür. Teilweise bis zwei Uhr am Morgen schallen die Bässe durch die Mauern und Schallschutzfenster in Wohn- und Schlafzimmer. Vielleicht könnte die Stadt auch hier mal ein Auge drauf werfen, dass Schwalbach ein angenehmer Ort zum Wohnen bleibt. Es kostet zudem nichts!
Schwalbacher Leichtathleten erbringen stetig gut bis sehr gute Leistungen. Die SZ berichtet regelmäßig darüber. Und das bei diesem Stadion.
Die ganze Diskussion fing an, als Cricket Spieler mit ihren hölzernen Schlagwerken für neuartige Beschallung der Anwohner sorgten.
Gegen Leichtathletik und gelegentliche Fussballspiele hatte niemand etwas.
Sie haben recht, 2,3 Millionen €, das sind mehr als 10% der bei Greensill versenkten Millionen für ein Tribünendach zur Lärmreduzierung, weil sonst Baurecht nicht gewährt werden kann. Eine weitere Posse.
Eine neue Leichtathletikanlage auf der anderen Bachseite (oder in interkommunaler, vereinsübergreifender Zusammenarbeit) sollte kein Tabu sein. Auch wenn es dauert. Auf dem alte Stadion könnte die Wohnbebauung des Westrings ergänzt werden, wenn der Untergrund untersucht wurde.