Die Deutsch–Ausländische-Gemeinschaft Schwalbach (DAGS) lud am vergangenen Mittwoch wieder zu einer 45-minütigen Mahnwache für die Opfer der NS-Pogrome im November 1938 am Glas-Kubus im Limeszentrum ein.
Wilfried Hülsemann, Vorsitzender der DAGS, zitierte in seiner Rede Maram Stern, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses: „Wenn die Redner am 9. November für bessere historische Bildung, mehr Toleranz und Zivilcourage plädieren, haben sie Recht. Wenn sie zum Kampf gegen Antisemitismus und Fremdenhass aufrufen, sind sie meines Beifalls sicher. Wenn sie der Opfer gedenken, schweige ich mit Ihnen in Erinnerung an alle, die damals ihr Leben verloren. Wir sollten jedoch nicht glauben, dass dies schon ausreicht, um uns vor neuen Katastrophen zu bewahren.“
Vor rund 80 Teilnehmern ergriffen etwa 15 Redner im Alter von 12 bis über 80 Jahren das Wort und gedachten den Opfern von Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit. Der Bogen wurde weit gespannt: von den 1938er-Pogromen über die Konzentrationslager bis hin zu den aktuellen Anschlägen auf Juden in Deutschland. Aber es wurde auch der Umgang mit Behinderten, die Verbrechen gegen Sinti und Roma, gegen Menschen anderer Ethnizitäten und gegen Flüchtlinge, die Morde in Jugoslawien ab 1991 sowie der aktuelle Krieg gegen die Ukraine angesprochen.
Blumenschmuck, zahlreiche Kerzen vor dem Glaskubus im Limeszentrum und die Anwesenden trugen zu dieser würdevollen Veranstaltung bei. red