8. Dezember 2022

Die Buchtipps der Schwalbacher Zeitung

Lesestoff

In „Kopenhagen Mon Amour“ erzählt Zoe Brisby von einem großen Traum und einer verheißungsvollen Reise nach Kopenhagen. Seishi Yokomizo gilt als „Japans Antwort auf Agatha Christie“. „Die rätselhaften Honjin-Morde“ ist der erste Band seiner Serie um den privaten Ermittler Kosuke Kindaichi. Jenny Pearson veröffentlicht mit „Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“ einen lustigen Roman für Kinder ab 10 Jahren.

 

„Kopenhagen Mon Amour“

Kinderwunsch – ja! Aber wie erfüllen ohne Partner? Nach mehreren gescheiterten Beziehungen beschließt die 35-jährige Brune, die Familienplanung ohne Mann in Angriff zu nehmen. Begleitet von ihrer besten Freundin Justine reist sie nach Dänemark, um dort eine Kinderwunschklinik aufzusuchen. In einem am Wasser gelegenen Häuschen in Kopenhagen nimmt ein ungewöhnliches Abenteuer seinen Anfang. Denn vor ihrem Termin hat Brune das dringende Bedürfnis, sich ein Bild vom natürlichen Umfeld eines möglichen Spenders aus dem Hygge-Land zu machen. Dabei kommt es zu manchem Missverständnis und einigen skurrilen Begegnungen, bis ein überraschendes Ereignis nicht nur Brunes Leben völlig auf den Kopf stellt.

Zoe Brisby ist Kunsthistorikerin und literaturbegeistert. Ihre eigene schriftstellerische Karriere begann 2016. „Reise mit zwei Unbekannten“ war ihr erster Roman, der auf Deutsch erschien. Sie schätzt Humor und Herzensweisheit und ist der Meinung, dass ungewöhnliche Lebenssituationen einen manchmal im besten Sinn über sich hinauswachsen lassen.

Zoe Brisby: „Kopenhagen Mon Amour“
Übersetzt von Monika Buchgeister
Eichborn Verlag, 2022. 350 Seiten, 20 Euro.

 

„Die rätselhaften Honjin-Morde“

Es ist der Winter 1937, und der Ort Okamura befindet sich in heller Aufruhr: schon bald wird die renommierte Ichiyanagi-Famile ihren Sohn vermählen. Aber unter den Tratsch über das anstehende Fest mischt sich ein besorgniserregendes Gerücht: ein maskierter Mann streift durch das Städtchen und fragt die Leute zu den Ichiyanagis aus. In der Hochzeitsnacht dann erwacht die Familie durch einen furchtbaren Schrei, auf den eine unheimliche Melodie folgt. Ja, der Tod ist nach Okamura gekommen und hat keine weitere Spur als ein blutiges Samurai-Schwert hinterlassen, das im reinen Schnee im Hof des Hauses steckt. Der Mord am frisch vermählten Paar gibt Rätsel auf, war doch das Schlafzimmer von innen verschlossen. Doch der private Ermittler Kosuke Kindaichi will den Fall unbedingt lösen.

Seishi Yokomizo, 1902-1981, ist einer der berühmtesten und beliebtesten japanischen Autoren von Kriminalromanen. Er wurde in Kobe geboren und las als Junge unzählige Detektivgeschichten, bevor er selbst mit dem Schreiben begann. Allein seine Serie um Kosuke Kindaichi besteht aus 77 Büchern. „Die rätselhaften Honjin-Morde“ ist der erste Band dieser Reihe und gewann sogleich den ersten Preis für Kriminalautoren Japans.

Seishi Yokomizo: „Die rätselhaften Honjin-Morde“
Übersetzt von Ursula Gräfe
Blumenbar Verlag, 2022. 206 Seiten, 20 Euro.

 

„Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“

Als Frankie von seiner unbekannten Oma ein Vermögen erbt, nehmen seine Sommerferien eine ungeahnte Wendung. Denn das Geld gibt es nur unter einer Bedingung – und mit einem Opa! Frankies Opa ist ein alter Miesepeter – aber Frankie hat einen Plan. Er entwickelt die beste Bucket List aller Zeiten mit Dingen, die er mit Opa erleben will. Mit jedem Punkt auf der Liste kommen sich die beiden ein Stückchen näher. Doch der letzte Wunsch scheint unerfüllbar. Mit Geld können sie Heißluftballon-Fahrten, Monster-Truck-Kurse und sogar Schwimmen-mit-Delfinen kaufen – aber was kostet eigentlich wahres Glück?

Für ihre Rolle als „Beste Lehrerin der Welt“ wurde Jenny Pearson bislang mit sechs Tassen, einem Kühlschrankmagnet, einer Ehrenplakette und diversen Karten ausgezeichnet. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, eine Inspiration für ihre Klasse zu sein, würde sie gerne in aller Ruhe Zeit mit ihren beiden kleinen Söhnen verbringen, was aber nicht geht, weil diese sie als menschliches Klettergerüst betrachten. Sie lebt inzwischen im Nordosten Englands, Tür an Tür mit zwei Schweinen, vier Alpakas, einem Pferd, zwei Hunden, fünf Pfauen, einem lärmenden Hahn und vielen, vielen Hühnern und Enten – die allesamt deutlich weniger Chaos anrichten als ihr Mann und ihre Kinder.

Jenny Pearson: „Frankie und die Liste der unbezahlbaren Wünsche“
Übersetzt von Ulrike Köbele
Rowohlt Buchverlag, 2022. 288 Seiten, 16 Euro.

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