Fast zwei Wochen ist es nun her, seit die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in der Vorrunde ausgeschieden ist. In ganz Deutschland und auch in Schwalbach sind seither allerlei Gründe und Theorien für das Desaster diskutiert worden. Für die einen war die Abwehr Schuld, für die anderen der Sturm, wieder anderen fehlte ein echter „Neuner“, andere wünschten sich einen „Sechser“ und für viele war der Auftritt „der Mannschaft“ einfach nur Flickschusterei.
Dabei sind die deutschen Kicker besser als es das Ausscheiden und die Katastrophenstimmung erscheinen lassen. Die geballte Offensivkraft, die da am Ende gegen Costa Rica auf dem Platz stand, war bei aller Erfolglosigkeit durchaus beeindruckend. Allein durch 22 gegnerische Beine hindurch gelingt es auch dem besten Sturm nicht, den Kasten zu treffen. Denn der ist buchstäblich zugestellt.
Bei aller Leidenschaft, mit der gerade die Außenseiter bei Turnieren wie einer WM auftreten: Diese destruktive Spielweise mit zwei dichten Abwehrketten wird den schönen, schnellen und mitreißenden Fußball zerstören. Wenn der Fußball seine Dynamik behalten soll, muss es eine neue Regel geben, die das Verbarrikadieren des eigenen Strafraums verbietet. Es wird Zeit für das Anti-Abseits.
13. Dezember 2022