Die historischen „Hute“-Bäume im Eichwald zwischen Schwalbach, Sulzbach und Bad Soden sind von den Folgen des Klimawandels bedroht und verlieren ihre Abwehrkräfte. Jetzt mussten im Sulzbacher Teil des Eichwalds einige Bäume weichen.
Der Eichwald ist ein circa 100 Hektar großes Waldgebiet, das sich zu fast gleichen Teilen auf den Gemarkungen von Sulzbach und Bad Soden befindet. Ein historisch bedeutsames Relikt aus früheren Zeiten sind die circa 190 Jahre alten Hute-Eichen. Der Begriff „Hute“ bezeichnet eine intensive Form der Beweidung. Die Bäume, zumeist Buchen oder Eichen wurden in der Nähe von Siedlungen gepflanzt, um Futterquellen für Haustiere zu schaffen und zu erhalten. Vor allem Schweine und Rinder fraßen die nährstoffhaltigen Bucheckern und Eicheln.
Die Hutebäume hielten dem Druck der Weidetiere viele Jahre lang stand, die ihnen Nährstoffe entzogen und die Stämme beschädigten. Sie erfreuten die Waldbesucher und -besucherinnen mit ihrem stattlichen Aussehen und ihrer besonderen Form. Nun ist der historische Wald jedoch von den Folgen des Klimawandels bedroht: Unter der Trockenheit der vergangenen Jahre leiden nach Angaben von Hessenforst alte Laubbäume besonders stark. Sie verlieren ihre Abwehrkräfte und werden von Pilzen und Insekten befallen , sodass ihre Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet ist. Am Rand von Wohngebieten und Erholungseinrichtungen ist es besonders gefährlich, wenn diese Bäume Äste verlieren oder sogar umstürzen.
Um Anwohner und Waldbesucher zu schützen, führt das Forstamt Königstein regelmäßig Kontrollen durch. Im Sulzbacher Teil des Eichwaldes wurden in den vergangenen Monaten dringende Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt. Hierbei musste ein Teil der kranken oder bereits abgestorbenen Bäume entnommen werden.
Auf die freien Stellen wurden im Frühjahr 500 kleine Buchen, Kirschen und Tannen gepflanzt und mit Wuchshüllen aus Pappe vor dem Verbiss durch Rehwild geschützt. Die Auswahl von klimastabileren Baumarten soll die Artenvielfalt des Eichwaldes vergrößern und seine Widerstandskraft gegenüber Klimaeinflüssen erhöhen.
Revierförsterin Carolin Pfaff hofft nun auf einen regenreichen Sommer, so dass die kleinen Bäumchen gut anwachsen können. red