Nach dreijähriger Pause feierte das Tierheim am Arboretum wieder ein Sommerfest. Gastgeber war der „Tierschutzverein Bad Soden/Sulzbach“, der wissenswerte Einblicke in den Alltag der Einrichtung gewährte.
Die Zahl der Besucherinnen und Besucher schätzte die Tierwartin Peggy Knecht, die vor drei Jahren die Leitung des Tierheims übernommen hatte, auf mehr als 250. Mit ihr kümmern sich
noch sieben Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter um das Wohl der Tiere. Zuvor war Peggy Knecht bis 2020 als Büroleiterin in Frankfurt tätig, hat sich dann aber in Vollzeit für den Tierschutz entschieden. „Unser Hundehaus ist mit 20 Hunden voll belegt, es gibt eine Warteliste“, berichtete sie beim Rundgang durch das Anwesen an der Eschborner Straße. Im Katzenhaus sind 39 Katzen untergebracht. „Dazu haben wir noch eine Schildkröte in unserer Obhut“.
Noch steht das alte Hundehaus, das aber im September abgerissen werden soll, damit sich die Freifläche wieder vergrößern kann. „Wir müssen noch zwei Monate warten“, erklärte die Tierheimleiterin. Der Grund: Es müssen beim Abriss auch Bäume gefällt werden. Das sei aber während der Brutzeit und den Nestern in den Bäumen nicht zulässig. Finanziert wird der Betrieb des Tierheimes zu 70 Prozent durch Spenden und zu 30 Prozent durch die vier Kommunen Bad Soden, Sulzbach, Hofheim und Eschborn.
So konnte Peggy Knecht Sulzbachs Bürgermeister Elmar Bociek und seinen Eschborner Amtskollegen Adnan Shaikh unter den Gästen begrüßen. Für den Besuchstag waren die Hunde allerdings in einer eingezäunten „Hofgruppe“ mit einem Aktionsparcours zusammengefasst worden. „Denn bei offenen Eingangstüren würden die Hunde ja weglaufen“ begründete Nadine Luchter die einschränkende Maßnahme. „Ansonsten dürfen sich die Hunde auf dem ganzen Gelände bewegen“, fügte die ebenfalls festangestellte Kollegin Sabine Lang-Geier hinzu.
Neu im Pflegeprogramm ist das Clicker-Training für Katzen. Dies ist eine effiziente Methode, um Katzen spielerisch kleine Tricks beizubringen. Per Video konnten die Besucher sehen, wie das gelingt: Die Katze zeigt ein Verhalten, danach ertönt das Signal, das Click-Geräusch. Dem folgt unmittelbar eine Belohnung, die leicht zu kauen und zu fressen ist. Und im März dieses Jahres wurde ein Trennzaun zwischen dem Hunde- und Katzenhaus errichtet, damit die Katzen in Ruhe betreut und trainiert werden können. „Zu uns kommen auch problematische Hunde, die schon jemanden gebissen haben“, berichtete Peggy Knecht.
Auf ein nachvollziehbares Credo des Tierheimstabes wurden die Besucher schon am Eingang plakativ hingewiesen: „Als Tierschutzverein verzichten wir auf Fleischprodukte. Wir wollen den Trend zu vegetarischer Ernährung unterstützen“, ergänzte Peggy Knecht. Wenigstens einmal pro Woche sollte man auf Fleisch verzichten.
Eine Bastelecke für Kinder, Verpflegungsstände, eine Tombola mit hochwertigen Preisen und ein „Fotoshooting für Vierbeiner“ rundete das Sommerfest des Tierheims am Arboretum ab. Wer mehr über das Tierheim erfahren möchte, kann unter der Telefonnummer 06196/72628 anrufen. gs