Die beiden Schwalbacher Robina Noori und Davyd Seibert sind zwei von insgesamt 51 Personen in Hessen, die die erste hessenweite Online-Basisschulung zu Gesundheitslotsinnen und -lotsen erfolgreich abgeschlossen haben. Bürgermeister Alexander Immisch gratulierte den beiden neuen Gesundheitslotsen zur bestandenen Qualifizierung und überreichte ihnen Ihre Zertifikate.
„Gesundheitslotsinnen und Gesundheitslotsen sind engagierte, ehrenamtliche Personen, die eine Vermittlungsrolle in unserer Gemeinschaft einnehmen. Sie informieren Menschen mit Migrationsgeschichte über das deutsche Gesundheitssystem und leiten sie an relevante Anlaufstellen weiter“, erläutert Bürgermeister Alexander Immisch. Als vertrauenswürdige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner würden sie eine entscheidende Rolle bei der Informationsvermittlung über Gesundheitsangebote, Vorsorgemaßnahmen und Prävention spielen. Insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund sind Gesundheitslotsinnen und -lotsen wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Fragen rund um die Gesundheit.
„Sie vermitteln und begleiten zu medizinischen Einrichtungen, erklären Regeln, geben Hilfe zur Selbsthilfe und ermöglichen niedrigschwellige Zugänge. Dabei bieten sie Hilfe bei der Überwindung kultureller Barrieren und übernehmen eine Brückenfunktion zwischen Gemeinschaft und Gesundheitswesen“, erklärt Monireh Kazemi, die das Projekt von Seiten des kommunalen Sozial- und Jugendamtes koordiniert.
Sowohl Robina Noori als auch Davyd Seibert verfügen selbst über Migrationserfahrung und können sich daher gut in die Situation der Hilfesuchenden hineinversetzen. Robina Noori lebt seit 2012 in Schwalbach und engagiert sich bereits für Menschen mit Migrationshintergrund. Die absolvierte Qualifizierung als Gesundheitslotsin sei ihr auch dabei sehr hilfreich. Dies bestätigt Davyd Seibert, der Anfang der neunziger Jahre aus Kasachstan nach Schwalbach kam. Zur Zeit des Überfalls Russlands auf die Ukraine war er geschäftlich dort tätig. Seither betreut er ehrenamtlich ukrainische Geflüchtete, die im ehemaligen Hotel und Gasthaus „Mutter Krauss“ untergebracht sind.
Gesundheitslotsinnen und -lotsen durchlaufen eine Basisqualifizierung mit einem Umfang von 36 Unterrichtseinheiten. Die Schulung deckt eine Vielzahl essentieller Themen im Gesundheitsbereich ab, vermittelt die spezifischen Rollen und Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten von Gesundheitslotsinnen und – lotsen und zeigt auch die Grenzen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit auf. Sie gibt Einblicke in das deutsche Gesundheitssystem, vermittelt Kenntnisse in Gesprächsführung und bereitet die Teilnehmenden durch die intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten und die praktische Anwendung in verschiedenen Szenarien auf ihre Tätigkeit vor. Zusätzlich werden sie durch regelmäßige Weiterbildungen und Vertiefungen in ihrer Tätigkeit geschult und auf dem neuesten Stand gehalten. Die Tätigkeit als Gesundheitslotsin oder -lotse ist ehrenamtlich und für die Menschen, die ihre Unterstützung in Anspruch nehmen, kostenfrei.
Bei dieser ersten landesweiten Basisqualifizierung handelt es sich um ein Projekt des Kompetenzzentrums Vielfalt Hessen, finanziert vom GKV-Bündnis für Gesundheit in Hessen und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration,
Ansprechpartnerin und Koordinatorin für den Einsatz der Gesundheitslotsen im Rathaus ist Monireh Kazemi, die unter der Telefonnummer 06196/804-186 oder per E-Mail an monireh.kazemi@schwalbach.de erreichbar ist. red