Der diesjährige 27. Januar steht im Zeichen von drei Veranstaltungen der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis, die in Hofheim, Bad Soden und Flörsheim stattfinden.
Auch der Main-Taunus-Kreis reiht sich ein in die vielfältigen beeindruckenden Kundgebungen und Demonstrationen in vielen Städten Deutschlands. Das Bündnis „Main-Taunus – Deine Stimme gegen rechts“ ruft am Samstag, 27. Januar, um 10 Uhr zur Kundgebung auf dem Kellereiplatz in Hofheim auf.
Die rechten Pläne für die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland haben das Bündnis „Main-Taunus – Deine Stimme gegen rechts“ erschüttert, aber nicht überrascht. Schon seit Jahren greifen Rassismus, Hass und Hetze immer mehr um sich, braut sich eine politischer Super-Gau zusammen. Dass in ganz Deutschland seit Tagen zehntausende Menschen für die Demokratie und die Menschenrechte auf die Straße gehen, wertet das Bündnis als Lichtblick in düsteren Zeiten. „Wir erleben einen gesellschaftlichen Kipp-Punkt und müssen unsere Werte jetzt entschlossen verteidigen“, so das Bündnis. „Wir rufen alle Demokratinnen und Demokraten auf, auch in Hofheim mit uns ein Zeichen für eine vielfältige, solidarische und offene Gesellschaft zu setzen.“
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis in deren Vorstand die Schwalbacher Willi Schelwies und Günter Pabst mitarbeiten, unterstützt das Bündnis und beteiligt sich an der Kundgebung.
Ferner ruft die CJZ zur Veranstaltung der ‚AG Stolpersteine Bad Soden“ ebenfalls am Samstag, 27. Januar, auf. Sie zeigt dort im Kino Casa Blanca anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus um 16 Uhr den Film „Kästner und der kleine Dienstag“. Der Eintritt ist frei.
Am Samstagabend, 27. Januar, findet dann in der Flörsheimer Kulturscheune am Rathausplatz 5 das Konzert „Von Toledo bis Jerusalem“ statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Mit einer musikalischen Reise präsentieren Sängerin Esther Lorenz und Gitarrist Peter Kuhz israelische und spanisch-jüdische Musikkultur, in der das Ostjudentum mit seiner reichen lyrischen wie geistlichen Welt Raum findet. Die Musik der sephardischen Juden, die sich nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Mittelalter in ganz Südeuropa und später in Israel und den Vereinigten Staaten ansiedelten, wird ebenfalls thematisiert. Erläuterungen über Bräuche, Lyrikrezitationen und Streifzüge durch die jüdische Geschichte vom Mittelalter bis heute sowie eine Prise jüdischen Humors vervollständigen dieses kulturelle Kaleidoskop.
Mit Veranstaltungen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der seit 2005 jeweils am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz begangen wird, erinnert Flörsheim an die ehemalige jüdische Gemeinde. Karten kosten jeweils zehn Euro und sind im Stadtbüro sowie unter adticket.de im Internet erhältlich. red