Im Westen Frankfurts ist ein wichtiger Teil für das regionale Radwegenetz in Planung: Die erarbeitete Vorzugstrasse der Radschnellverbindung FRM4 beginnt in Eschborn und von dort soll ein nördlicher Trassenarm bis nach Schwalbach führen.
Ein südlicher Trassenarm verläuft über Sulzbach nach Bad Soden am Taunus. Außerdem ist geplant, dass die Verbindung in Eschborn an die zukünftige Radschnellverbindung FRM5 anschließt, die Radlerinnen und Radler bis nach Frankfurt bringen wird. Die Planung von FRM4 ist nun einen guten Schritt weitergekommen: Die im März 2021 vom Regionalverband FrankfurtRheinMain beauftragte Machbarkeitsstudie liegt jetzt vor.
Mit seiner Länge von 10,4 Kilometern – nimmt man beide Trassengabelungen zusammen – wird der FRM4 hessenweit einer der kürzesten Radschnellwege sein. Die Baukosten für das Projekt sind mit zirka 8,2 Millionen Euro veranschlagt. Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbandes, sagte anlässlich der fertigen Machbarkeitsstudie: „Der FRM4 ist zwar die kürzeste der geplanten Radschnellverbindungen in Hessen, doch er ist ein wichtiger Bestandteil unseres Netzwerkes von Radschnellwegen, das nun immer mehr Gestalt annimmt. Ich freue mich, dass wir zusammen mit den beteiligten Kommunen und weiteren Partnern die Machbarkeitsstudie jetzt fertigstellen konnten. Das ist ein wichtiger Meilenstein.“
Laut der aktuellen Machbarkeitsstudie startet die Vorzugstrasse des Radschnellwegs in der Stuttgarter Straße in Eschborn. Nach der Düsseldorfer Straße „gabelt“ sie sich in zwei Stecken auf. Der nördliche Teil führt entlang der Stadt Eschborn Richtung Schwalbach und endet dort an der Burgstraße. Ein zweiter, südlicher Trassenabschnitt verläuft Richtung Westen entlang der zukünftigen Regionaltangente West (RTW) Richtung Sulzbach und endet in Bad Soden am Taunus in der Nähe des Bahnhofs. Anfangs waren nur Streckenvarianten im Gespräch, die alle vier Kommunen in einer Linie verbinden sollten, sie aber nur eingeschränkt erschlossen hätten. Im Laufe des Prozesses um die Machbarkeitsstudie entpuppte sich die „Aufgabelung“ als praktikablere Lösung.
Der Verlauf dieser Trasse wurde im Rahmen der Studie gemeinsam mit den beteiligten Kommunen abgestimmt. Was die Umsetzung erleichtert: Die Vorzugstrasse verläuft überwiegend auf bestehenden Verkehrswegen, eine Neutrassierung ist daher in den meisten Fällen nicht nötig.
Laut Machbarkeitsstudie können im Ein-Kilometer-Umgebungsradius des FRM4 zirka 28.000 sozialversicherungssteuerpflichtige Pendlerinnen und Pendler erreicht werden. In den angeschlossenen Kommunen wohnen über 70.000 Personen, es gibt zirka 50.000 Arbeitsplätze sowie zahlreiche Schul- und Ausbildungsplätze. Es wird prognostiziert, dass durch den Bau des FRM4 täglich 2.400 Personen auf das Rad umsteigen werden. Damit können jährlich 3,8 Millionen PKW-Kilometer und zirka 600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.
Im nächsten Schritt sind wieder die beteiligten Kommunen am Zug. Sie stimmen sich über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in ihren jeweiligen Gremien ab und fassen dazu die entsprechenden Grundsatzbeschlüsse, wie das Projekt weiterlaufen soll. Von der Planung bis zur Umsetzung eines Radschnellwegs kann es fünf bis zehn Jahre dauern. Dabei begleitet und koordiniert der Regionalverband FrankfurtRheinMain den gesamten Prozess federführend.
„Nach Fertigstellen des nördlichen FRM4-Trassenabschnitts sowie des sich in Eschborn anschließenden Radschnellweges ‚Vordertaunus‘ (FRM5) können Radpendelnde aus Schwalbach direkt auf diesen Schnellradverbindungen nach Frankfurt fahren. So kann eine Erhöhung des Fahrradanteils an der Pendlermobilität erreicht werden, die wiederum einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität darstellt“, erklärt Bürgermeister Alexander Immisch. red