Schwalbachs kleinste „Buchhandlung“ steht an der Ecke Sauererlenstraße/Gartenstraße und ist an sieben Tagen der Woche geöffnet. Gleich neben dem Alt-Schwalbacher Bücherschrank laden zwei Bänke zum Sitzen ein, eine Straßenlampe sorgt für Licht und sogar eine Parkgelegenheiten ist vorhanden.
Die rund 200 Bücher im Schrank bieten viel Auswahl, sie stehen kostenlos zum Mitnehmen bereit. Seitdem der Bücherschrank im vergangenen Dezember eröffnet wurde, findet er lebhaftes Interesse. Lesefreudige treffen sich, und mancher Schwalbacher ist froh, Platz in seiner Büchersammlung zu schaffen, ohne etwas wegwerfen zu müssen.
Die Liste der im Bücherschrank vertretenen Autoren ist lang, von H. Astor bis O. Wilde (sogar in der Originalsprache!), von J. M. Simmel bis H. Mankell. Und die Themen könnten nicht vielfältiger sein: Hundert englische Redensarten, Raucher-Entwöhnung, Gehirnjogging, Gartenpflege, Gesellschaftsromane, Krimis, Zeitgeschichtliches und Lebenshilfe wie „Hilfe, mein Hund ist neurotisch“. Kinderbücher sind noch sehr wenige. Sie finden – je nach Format – ihren Platz im untersten oder obersten Fach des Bücherschranks. „Überraschend ist der gute Zustand der angebotenen Bücher, sogar ganz neue sind darunter“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Dafür, dass der Bücherschrank so vielen Menschen eine Freude macht, sorgt Hans-Joachim Rauh. Er kümmert sich regelmäßig ehrenamtlich um das Bücherregal „für alle“, indem er Ordnung schafft und beispielsweise gar zu Zerlesenes aussortiert. Er meint: „Der öffentliche Bücherschrank ist eine beliebte Anlaufstelle für Leserinnen und Leser und eine Bereicherung des öffentlichen Lebens.“ Übrigens, einen zweiten Schwalbacher Bücherschrank gibt es auf dem Marktplatz. Die Bücher werden dort in einer gelben Telefonzelle im S-Bahnhof präsentiert. Diese „Bücherzelle“ wurde im Januar 2014 dem Publikum übergeben und besteht somit seit einem Jahrzehnt. Die ehrenamtliche Pflege des Angebots hat Marianne Adamek übernommen. red