Der Kater Bowie kam vor einiger Zeit als Abgabetier ins Sulzbacher Tierheim am Aboretum. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass er ein größeres gesundheitliches Problem hat. Er konnte keinen Harn absetzen und musste als Notfall in die Tierklinik Hofheim gebracht werden. Dort bemüht man sich gerade intensiv um seine Gesundheit.
Die Diagnose Harnröhrenobstruktion ist jedoch niederschmetternd und Bowie kann nur dauerhaft geholfen werden, indem man seinen Penis amputiert. Erstmal ein schrecklicher Gedanke und zudem auch von den Kosten her ein „Desaster für das Tierheim“, wie die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Therese Knoll, sagt. Insgesamt werde die Behandlung mit allen notwendigen Voruntersuchungen sowie dem stationären Aufenthalt mindestens 5.000 Euro verschlingen. „Das sind Kosten, die derzeit kein Tierheim gerade mal so aus dem Ärmel schüttelt“, erklärt Therese Knoll. „Aber Bowie ist erst 18 Monate alt und ansonsten gesund. Da stellt sich nicht die Frage, ob sich das überhaupt für ein Tier lohnt, zumindest nicht für uns als Tierschutzverein.“
Therese Knoll kennt die Diskussion zur genüge. Sie kennt nach eigenen Angaben das gleichgültige Achselzucken vieler sowie deren schnelle Meinung, dann das Tier doch besser einschläfern zu lassen und die abschätzige Bewertung, dass man da als Tierschützer wohl den Bezug zur Realität und den wirklichen Problemen verloren habe. Unabhängig von persönlichen Standpunkten ist das Tierschutzgesetz laut Therese Knoll jedoch eindeutig: Eine Euthanasie ist im vorliegenden Fall nicht erlaubt.
Das Tierheim am Aboretum bittet daher nun gleich zweifach um Hilfe. Der Kater wird diese Woche operiert und benötigt anschießend eine liebevolle und sehr aufmerksame Betreuung. „Bowie wäre danach wesentlich besser als Privatpatient in einer Pflegestelle untergebracht“, wünscht sich Tierheimleiterin Peggy Knecht. „Er wird wieder ein fast ganz normales Katzenleben führen können, aber die erste Zeit nach der OP wird nicht angenehm sein und es wäre optimal, wenn er eine liebevolle Vollzeitbetreuung genießen dürfte“. Wer sich diese Aufgabe zutraut, wird gebeten, den „Fragebogen Ehrenamtler“ auszufüllen. Dieser ist unter tierheim-bad-soden-sulzbach.de im Internet zu finden.
Auch bittet das Tierheim um Spenden für die Behandlungskosten von Bowie. Wer helfen möchte, kann per Paypal an @TSVBadSodenSulzbach spenden oder auf das Konto mit der IBAN DE95501900000000163805 überweisen, Stichwort „Bowie“. red