Die Einsicht kam spät, aber nicht zu spät. Rund fünf Millionen Euro waren für die Sanierung des städtischen Mehrfamilienhauses „Am Erlenborn“ einfach zu viel. Die gewaltige Summe für die gerade einmal neun Wohnungen wäre wohl nie zurückgeflossen, denn die Stadt hatte schließlich nicht vor, die Mieten für die bisherigen Bewohner nach der Renovierung deutlich zu erhöhen. Das ist fair und auf dem Wohnungsmarkt sicherlich nicht üblich und auch der Wunsch, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten, ist ehrbar. Doch auf der anderen Seite kann es nicht sein, dass die Allgemeinheit Einzelnen, die nicht einmal bedürftig sind, dauerhaft die Wohnungen subventioniert.
Daher war es mehr als überfällig, dass Baukosten und zu erwartende Mieteinnahmen wieder in Einklang gebracht werden. Mit einer Kappung der Mittel auf etwas mehr als ein Drittel sollte das nun gelingen. Die Tatsache, dass so eine gravierende Einsparung möglich ist, zeigt aber, dass die bisherige Planung der Stadtverwaltung offensichtlich hoffnungslos überdimensioniert und realitätsfern war. Warum sollten bei der Sanierung zum Beispiel die Zimmertüren um zehn Zentimeter erhöht werden?
Jetzt muss etwas sorgfältiger neu geplant werden. Und wenn man schon mal dabei ist, sollten vielleicht auch andere städtische Projekte, wie zum Beispiel der ebenfalls Millionen teure „Geräteschuppen“ am Waldfriedhof und auch die aufwändige Idee, die neue Feuerwehr mit dem Bauhof zu kombinieren, noch einmal auf den Prüfstand.
Lesen Sie dazu auch den Bericht „Luxussanierung endlich gestoppt“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!