23. Mai 2024

Prof. Dr. Heinz Werntges referierte beim Arbeitskreis WiTechWi

Vom Abakus zum Supercomputer

Heinz Werntges erzählte beim Arbeitskreis WiTechWi die Geschichte des Computers. Foto: privat

Schon seit mehr als 4.000 Jahren gibt es schriftliche Aufzeichnungen, die belegen, dass Menschen gezählt haben. In seinem Vortrag im Rahmen der WiTechWi-Reihe am 15. Mai dieses Jahres startete Prof. Dr. Heinz Werntges mit dieser Feststellung.

Sumerer, Babylonier, Ägypter und auch die Chinesen entwickelten Zeichen, um Zahlen zu beschreiben. Auch bei den Maya gibt es schriftliche Überlieferungen zu diesem Thema. Bereits früh erkannten alle Hochkulturen die Bedeutung der Erfassung von Mengen für den Handel und die Besteuerung. Ein wichtiger Fortschritt beim Rechnen war die Entwicklung eines Zahlensystems, bei dem die Position einer Ziffer eine Bedeutung hat. Die Römer kannten dieses Konzept noch nicht, aber die Einführung eines solchen Systems war ein bedeutender Schritt zur Vereinfachung von Rechenoperationen. Ebenso bedeutsam war die Einführung des Symbols für die Null, eine „Erfindung“ der Maya im siebten Jahrhundert nach Christus. Erst später, im 8. Jahrhundert nach Christus, wurde die Null auch als Symbol in Indien verwendet. Das indische Zahlensystem und die Symbole wurden von den Arabern übernommen und bildet die Grundlage für die heute verwendeten Ziffern. Ein frühes Rechenbuch stammt aus Persien (9. Jahrhundert), in Europa ist Adam Ries als Verfasser eines bekannten Rechenbuchs (16. Jahrhundert) bekannt. Es gibt verschiedene Zählsysteme, wobei das Dezimalsystem, basierend auf unseren zehn Fingern, das bekannteste ist und die Ziffern 1 bis 9 sowie die 0 umfasst.

Heinz Werntges berichtete, dass es bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus bei den Römern mechanische Rechenhilfen wie den Abakus gab, der das dezimale Zahlensystem nutzte. Auch später, bis in die Neuzeit, gab es mechanische Rechenmaschinen, die auf dem Dezimalsystem basierten. Später wurden auf Basis von Logarithmen weitere Geräte entwickelt, wobei der Rechenschieber das bekannteste ist.

Heinz Werntges präsentierte einige mechanische Rechenmaschinen, wobei er sogar ein altes Gerät direkt vorführte. In einem weiteren Teil seines Vortrags berichtete er über die schrittweise Umstellung auf elektrische Rechenmaschinen, die das duale Zahlensystem nutzten, welches alle Zahlen nur durch die Ziffern 1 und 0 darstellt. Dies entspricht dem An und Aus des elektrischen Stroms. Im 19. und 20. Jahrhundert nahm die Entwicklung von elektrischen und später elektronischen Rechnern (Computern) einen rasanten Verlauf. Heinz Werntges erläuterte ausführlich die Herausforderungen der Datenspeicherung und deren Lösungen. Er thematisierte die Steuerung der Rechenoperationen und die Entstehung erster Programme, mit denen Computer komplexe Rechenaufgaben bewältigen konnten. Er verdeutlichte, wie sich Computer von raumfüllenden, langsamen Geräten zu modernen Miniaturrechnern mit hoher Rechengeschwindigkeit entwickelten.

Anschauliche Beispiele wurden präsentiert, Prinzipien verständlich erklärt und Entwicklungen einfach dargestellt. Normalerweise dauert ein Vortrag bei WiTechWi etwa eine Stunde, jedoch konnte der Referent die Zuhörer dieses Mal über mehr als zwei Stunden fesseln. Niemand verließ den Vortrag vorzeitig. Der nächste Vortrag wird eine viel gewünschte Wiederholung des Beitrags von Gunter Eger über künstliche Intelligenz sein. Dieser wird am 12. Juni im Bürgerhaus die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet präsentieren. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. red

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