24. Juli 2024

Süwag stellt neue Preismodelle in Aussicht – Anschlussstationen teilweise veraltet

„Reduzierung des Grundpreises nicht möglich“

Heizwerk-Betreiber Süwag nimmt Stellung zur Forderung der Interessengemeinschaft (IG) Fernwärme, dass Privatkunden mit einem unterdurchschnittlichen Wärmeverbrauch das Recht eingeräumt werden sollte, den Grundpreis für die Wärmelieferung zu reduzieren.

„Leider sind die Voraussetzungen dafür in Schwalbach nicht gegeben“, sagt Dirk Gerber, Geschäftsführer der Süwag Grüne Energien und Wasser. „Der Grundpreis der Kunden richtet sich nämlich nicht nach deren Leistung, sondern nach der von ihnen beheizten Fläche. Die im Artikel angesprochene empfohlene Reduzierung des Grundpreises ist daher aktuell nicht möglich.“
Die Süwag wisse jedoch, dass das Thema Grundpreis in Schwalbach schon länger für Diskussionen sorgt und habe sich damit auseinandergesetzt. Für die Zukunft stellt Dirk Gerber neue Preismodelle in Aussicht: „Um die Kunden zur besseren Ausnutzung der gelieferten Wärme und damit zum Energiesparen zu motivieren, planen wir veränderte Preismodelle. Diese könnten dann beispielsweise einen Grundpreis nach Leistung beinhalten.“ Die neuen Preise sollen im Zuge des schrittweisen Umbaus des Erzeugungssystem und der Integration der Rechenzentrums-Abwärme kommen. Jedem müsse aber klar sein, dass der Umbau zu einem CO2-neutralen Fernwärmenetz nicht nur Zeit, sondern auch Investitionen bedeutet.
„Damit uns die Transformation gelingt“, betont Dirk Gerber, „müssen auch die Kunden einen Beitrag leisten. In vielen Häusern ist es beispielsweise notwendig, die Hausanschlussstationen zu modernisieren.“ Die alten Stationen und Warmwasserbereiter nutzten die in die Häuser eingespeiste Wärme nicht gut genug aus, weswegen die an das Heizwerk zurückgegebenen Temperaturen zu hoch seien. Das wiederum sei negativ für die Integration der Rechenzentrums-Abwärme.
Geplant ist den Kunden einen Leitfaden zur Modernisierung ihrer Heizsysteme zur Verfügung zu stellen, um dieses auf die zukünftige Erzeugungsstruktur abzustimmen. Dieser Leitfaden wird neben den technischen Anschlussbedingungen auch Informationen zu staatlichen Fördermöglichkeiten enthalten. So wird beispielsweise eine Heizlastberechnung gefördert, aus der sich eine Grundlage für neue Preismodelle ergibt.
Bis zum Ende dieses Jahres will die Süwag den Förderantrag nach BEW (Bundesförderung für effiziente Wärmenetze) fertigstellen. „Damit stellen wir die Weichen für die Energiewende in Schwalbach “, so Dirk Gerber. red

Ein Gedanke zu „„Reduzierung des Grundpreises nicht möglich“

  1. Hohe Rücklauftemperaturen „torpedieren“ die Nutzung der Rechenzentrumsabwärme.Das ist keine neue Erkenntnis sondern ist von Beginn an die Crux.
    Man stelle sich vor am Kronberger Hang gebe es keine Rechenzentren sondern gewerbesteuerzahlende Unternehmen.
    Ein Gewinn für die Stadtkasse und gänzlich andere Überlegungen zum künftigen Betrieb des Fernheizwerks.

    Jetzt sollen wahrscheinlich alle Anschlussnehmer ihre Übergabestationen auf niedrigere Rücklauftemperaturen umstellen. Das impliziert, dass der Vorlauf aus dem Heizwerk ebenfalls niedriger sein wird. Das ginge problemlos auch ohne Abwärmenutzung von Rechenzentren.
    Ohne fehlt aber die „Notwendigkeit“ mit der die Hauseigentümer zum Austausch bewegt werden sollen.

    Dazu kommt, dass der Großteil der Vertragsnehmer gar keinen Einfluss auf einen möglichen Austausch hat, da sie Mieter in den Mehrgeschossbauten sind.

    Wo bleibt die Öffentlichkeitsarbeit des Magistrats mit der Heizkostenkommission?

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