29. August 2024

Die Buchtipps der Schwalbacher Zeitung

Lesestoff

Für ihren Debütroman „Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“ wurde die Autorin Sarah Brooks mit dem Lucy Cavendish Fiction Prize ausgezeichnet. BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber ermittelt in „Mauern und Lügen“ von Ralf Langroth vor dem Hintergrund eines der wichtigsten Ereignisse der deutschen Nachkriegsgeschichte: dem Mauerbau. Eine umfassende Spezialitätensammlung aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken präsentiert Marion Reinhardt in ihrem Kochbuch „Das kulinarische Erbe Bayerns“.

 

„Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“

Es ist das Ende des 19. Jahrhunderts, und nichts fasziniert die Menschen so sehr wie die geheimnisvollen und angsteinflößenden Wunder des Ödlands. Nichts berührt diese riesige, verlassene Wildnis zwischen China und Russland außer dem Transsibirien-Express, der jeden befördert, der es wagt, das Ödland zu durchqueren. Es gibt jedoch Gerüchte, dass der Zug nicht mehr sicher ist. Wer sich nun auf diese Reise begibt, hat seine ganz eigenen, verborgenen Gründe dafür: eine trauernde Frau mit fremdem Namen, ein Kind, das im Zug geboren wurde, und ein in Ungnade gefallener Naturforscher. Doch mehr und mehr scheint es, als würden die Gefahren des Ödlands ihren Weg ins Innere finden.

Sarah Brooks hat in China, Japan und Italien gearbeitet und ist nun an der Universität von Leeds tätig. Für ihren Debütroman „Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“, der schon vor Veröffentlichung für große Begeisterung gesorgt hat, wurde sie mit dem Lucy Cavendish Fiction Prize ausgezeichnet.

Sarah Brooks: „Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“
Übersetzt von Claudia Feldmann
C. Bertelsmann, 2024. 416 Seiten, 24 Euro.

 

„Mauern und Lügen“

August 1961. Auf dem Frankfurter Flughafen vereitelt BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber in letzter Sekunde ein Attentat auf General Hiram C. Anderson, seinen ehemaligen Chef beim US-Militärgeheimdienst. Offiziell ist Anderson nach Deutschland zurückgekehrt, um mit seiner Tochter June durch das Land zu reisen, doch er verfolgt auch andere, politische Pläne. Und er will Philipp vor einem möglichen Doppelagenten und Landesverräter warnen.

Währenddessen gerät Philipps Freundin Eva Herden zwischen die Fronten: Noch überqueren täglich Tausende Flüchtlinge die offene Grenze zwischen dem Berliner Ost-Sektor und den West-Sektoren, doch bei einem Treffen erhält die Journalistin Informationen darüber, dass eine Mauer gebaut werden soll.

Ralf Langroth ist das Pseudonym eines Autors mit Übersetzungen in fünfzehn Sprachen. Fünf seiner Bücher sind für eine Verfilmung optioniert, darunter der erste Gerber-Band „Die Akte Adenauer“. In den Romanen um den BKA-Mann Philipp Gerber und die Journalistin Eva Herden verbindet Langroth seine beiden Stärken, die genaue Recherche und das Erzeugen hoher Spannung. Mit dem Auserzählen historischer Leerstellen präsentiert der Autor atmosphärische und packende zeitgeschichtliche Spionagethriller aus den jungen Jahren der BRD.

Ralf Langroth: „Mauern und Lügen“
Rowohlt Taschenbuch, 2024. 416 Seiten, 18 Euro.

 

„Das kulinarische Erbe Bayerns“

Zahlreiche bayerische Spezialitäten sind wirklich einmalig auf der Welt, tragen eine geschützte Herkunftsbezeichnung und stehen für höchste kulinarische und herstellerische Ansprüche. Dieser Band versammelt die Rezepte zu allseits beliebten bayerischen Klassikern wie Schweinebraten, Maultaschen, Obazda und Lebkuchen oder auch weniger bekannten regionalen Schmankerln wie Riebelesuppe, Blaue Zipfel, Schuchsen, Blootz und Blöcher. Zudem bietet er ausführliche Infos zu den Errungenschaften der traditionellen bäuerlichen Landwirtschaft sowie zu Geschichte, Verarbeitung und Besonderheiten von heimischen Arten, Sorten und Gerichten. Überarbeitete Neuausgabe.

Marion Reinhardt, geboren in Coburg, ist studierte Kunsthistorikerin, ausgebildete Kräuterpädagogin und passionierte Köchin. Sie lebt mit ihrer Familie in Fürth. Bei ars vivendi erschien bereits „Fränkisch kochen mit wilden Kräutern“.

Marion Reinhardt: „Das kulinarische Erbe Bayerns“
ars vivendi, 2024. 288 Seiten, 36 Euro.

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