In ihrem neuen Buch „Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand anderes“ strickt Giulia Becker einen ganzen Kosmos aus kleinen Alltagsbeobachtungen. Band 2 von Mac P. Lornes Dilogie, „Admiral Nelson – Unter Englands Flagge“, nimmt uns mit zu ruhmreichen Seeschlachten, einer skandalösen ménage à trois und der letzten Pflicht eines Helden. „Das Fräulein muss sterben“ aus der Feder des Autorinnen-Duos Grän & Waldenfels ist ein historischer Krimi aus der Bonner Republik Anfang der 1970er-Jahre.
„Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand anderes“
„Ich habe ein Konsumproblem. Ich kaufe, um zu vergessen, und dann vergesse ich, dass ich gekauft habe. Wenn ich Dinge nicht sehe, vergesse ich, dass sie existieren. Mein Pürierstab, mein Fahrradhelm, mein Ex-Freund, als er mal für eine Woche nach Dänemark gefahren ist. Ich kann mich plötzlich nicht mehr an sie erinnern und denke: Da könntest du mal einen neuen gebrauchen! Infolgedessen habe ich mehrere Pürierstäbe, Fahrradhelme und Ex-Freunde.“
Giulia Becker ist die Königin des Grotesken, des Überdrehten. In ihrem neuen, zweiten Buch strickt sie einen ganzen Kosmos aus kleinen Alltagsbeobachtungen. Ein Urlaub im Wellnesshotel, der Umstieg vom Zweirad aufs Einrad, die Anmeldung im Fitnessstudio – Becker erzählt von Ereignissen, die meist harmlos beginnen und dann die unerwartetsten Wendungen nehmen. Und damit entlarvt sie alltägliche Herausforderungen als das, was sie sind: eine Aneinanderreihung von Absurditäten, die in ihrer Summe vor allem urkomisch sind.
Giulia Becker, geboren 1991, lebt in der Nähe von Köln. Zusammen mit Autor Chris Sommer ist sie Host des erfolgreichen Podcasts „Drinnies“, der seit 2021 drei Mal mit dem Deutschen Podcast Preis ausgezeichnet wurde. Sie arbeitete unter anderem im Team von Jan Böhmermann, als Drehbuchautorin für die ZDF-Sitcom Ruby und ist regelmäßig mit ihren eigenen Sketchen in der „Carolin-Kebekus-Show“ zu sehen. 2019 erschien ihr Roman „Das Leben ist eins der Härtesten“, für den sie mit dem Debütpreis der lit.Cologne ausgezeichnet wurde.
Giulia Becker: „Wenn ich nicht Urlaub mache, macht es jemand anderes“
Rowohlt Buchverlag, 2024. 224 Seiten, 22 Euro.
„Admiral Nelson – Unter Englands Flagge“
Während Horatio Nelson dank seines taktischen Geschicks der Flotte Napoleons eine vernichtende Niederlage zufügt, wird er selbst schwer verwundet. In Neapel wird der Konteradmiral mit allen Ehren gefeiert – und aufopferungsvoll von Emma Hamilton gesundgepflegt. Der unglücklich verheiratete Nelson verliert endgültig sein Herz an die Frau des britischen Botschafters, die er seit ihrer ersten Begegnung nicht vergessen konnte.
In Englands Oberschicht und am Königshof sorgt die skandalöse Liebesgeschichte dafür, dass Nelson in Ungnade fällt. Doch dem Vereinigten Königreich droht nach wie vor Gefahr, und es braucht seinen größten Seehelden bald mehr als je zuvor.
Mac P. Lorne (*1957) hat bisher zwölf historische Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht, von denen bereits sechs mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden sind. Mit „Der Pirat – ein Francis-Drake- Roman“ und „Jack Bannister – Herr der Karibik“ widmete er sich sehr erfolgreich maritimen Themen und erreichte eine große Leserschaft. In seiner Dilogie über Englands berühmtesten Seehelden setzt er die Thematik jetzt fort.
Mac P. Lorne: „Admiral Nelson – Unter Englands Flagge“
Knaur TB, 2024. 416 Seiten, 17,99 Euro.
„Das Fräulein muss sterben“
Bonn, 1972: In ihrem Penthouse feiert die niederländische Journalistin Nelie Hendriks, dass Willy Brandt das Misstrauensvotum überstanden hat. Zu ihrer illustren Gästeschar gehören neben einigen Damen der Nacht vor allem Spione und Politiker. Hat einer von ihnen die Finger im Spiel, als Nelie in den Tod stürzt?
Kommissarin Clara Frings darf untergeordnet ermitteln, stößt in der Männerwelt der kleinen Hauptstadt am Rhein jedoch schnell an ihre Grenzen. Clara macht Fehler und muss dafür bezahlen. Die Emanzipation der Frauen hat gerade erst begonnen, und das gesellschaftliche Leben wird bestimmt vom Paragraph 218, Studentenprotesten, RAF-Bomben und Radikalenerlass. Erst am Tag von Willy Brandts Rücktritt wird Clara endlich Antworten finden.
Christine Grän schrieb in den 1970er-Jahren für den Bonner General Anzeiger, um danach in Botswana und Hongkong, Frankfurt, Bonn und München als Journalistin und Autorin zu arbeiten. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, unter anderem die Anna Marx-Krimis. Sie lebt heute in ihrer Geburtsstadt Graz.
Marianne von Waldenfels ist Journalistin und Autorin. Nach ihrem Volontariat an der Axel-Springer-Akademie und Stationen bei Gruner & Jahr und ProSieben war sie viele Jahre stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift InStyle. Sie schrieb Sach- und Reisebücher und lebt und arbeitet in München.
Christine Grän & Marianne von Waldenfels: „Das Fräulein muss sterben“
Droemer TB, 2024. 352 Seiten, 17,99 Euro.