Vor einem Jahr war der Flüchtlingsstrom das ganz große Thema und Schwalbach stach mit seinen Zelten negativ hervor. Seither sind auch in und um Schwalbach einige Flüchtlingsunterkünfte gebaut worden. Gleichzeitig ebbte der Zustrom aus dem Süden deutlich ab, die Erstaufnahmelager leerten sich und praktisch alle Notunterkünfte in Turnhallen und ähnlich ungeeigneten Gebäuden wurden aufgelöst.
Fast alle, denn im Schwalbacher Atrium müssen immer noch an die 100 Flüchtlinge hinter mit Plastikplanen abgeteilten „Zimmern“ leben – auf engstem Raum mit Gemeinschafts-Sanitäranlagen auf dem Hof. Natürlich wird es nicht mehr lange dauern, bis die neue Wohnanlage gleich nebenan fertig ist.
Aber in Anbetracht leerer Flüchtlingsheime überall im MTK ist es nicht zu verstehen, warum die Menschen nicht längst eine ordentliche Bleibe bekommen haben. Das Eschborner Flüchtlingsheim in der Limesstraße gleich an der Stadtgrenze zu Schwalbach ist seit April fertig und bis heute noch nicht einmal zur Hälfte belegt. Nach der Zeltstadt im vergangenen Jahr sticht Schwalbach mit der wohl letzten Notunterkunft in Hessen wieder negativ hervor. Mathias Schlosser