20. November 2014

Schwalbach's Geburtstag ist im Karlsjahr 2014 von besonderer Bedeutung

1233 Jahre Ortsgeschichte

Am Donnerstag feierte Schwalbach seinen 1233. Geburtstag. Im Karlsjahr 2014 erhält dieser Geburtstag eine besondere Bedeutung. Denn im Jahr 781 ging Schwalbach in den Besitz des Klosters Lorsch, das dieses Jahr sein 1250jähriges Gründungsjubiläum feiert, über. Zu dieser Zeit war Karl der Große König.

Die Jahreszahl 1233 gibt für den Chronisten keinen besonderen Anlass für ein ortsgeschichtliches Jubiläum. Bedeutung aber erhält die Ersterwähnung Schwalbachs im Jahre 781 durch die diesjährigen Jubiläen-Feiern zur Gründung des Klosters Lorsch vor 1250 Jahren und dem 1200. Todestag von Kaiser Karl dem Großen. Die heutige Zeitgeschichte spricht vom Karlsjahr 2014.
Verbrieft ist das Geburtsdatum Schwalbachs in der Schenkungsurkunde des Frankens Strarcfrit an das Kloster Lorsch, wo es heißt: „In Christi Namen geben zehn Tage vor Novemberbeginn im vierzehnten Jahr König Karls ich, Starcfrit und meine Mutter Mechthilt im Ort Schwalbach im Niddagau dem heiligen Nacarius siebzig Joch Ackerland und Wiese und zwei Hofstätten…“
Unter „Sualebach“ und „Sualbach“ ist der Ortsname Schwalbach im Lorscher Codex tradtionum zum ersten Mal zu lesen. Die Eintragung im Lorscher Codex hat Schwalbach erstmals aktenkundig gemacht, und deshalb gilt, weil niemand das eigentliche Gründungsjahr des Dorfes kennt, diese erste urkundliche Erwähnung als der nachweisbare Beginn der Geschichte des Ortes Schwalbachs. Stacfrit und seine Mutter Mechthilt sind damit auch die ersten namentliche Schwalbacher. Ihnen ist bislang in Schwalbach noch kein Denkmal gesetzt worden.
Strittig ist bis heute, um wie viel Land es bei dieser Schenkung eigentlich ging. Die Zahl von „Siebzig Joch“ wird zwar exakt überliefert, doch bleibt unklar, ob es sich bei der Flächenbemessung um ein römisches, ein bayrisches, ein württembergisches oder ein österreichisches Joch handelt. Alle besitzen unterschiedliche Maßeinheiten.
Karl der Große wurde im Jahr 800 vom Papst in Rom zum Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches“ gewählt. Seine Regentschaft über das Fränkische Reich reichte von 768 bis 814. Der Kaiser starb am 28. Januar 814 in der Kaiserpfalz in Aachen. Über seinem Grab wurde später in Aachen der Kaiserdom errichtet.
Das Kloster Lorsch wurde, laut dem Lorscher Codex, 764 als adeliges Eigenkloster von dem Robertiner Cancor und seiner Mutter Williswinth zwischen Rhein und Odenwald gegründet. Es hatte über Jahrhundert große Bedeutung. Die baugeschichtlichen Relikte des Klosters mit der Königshalle auf dem Klosterhügel, die Kirchenfragmente und Teile der Klostermauer zählen heute zum Weltkulturerbe.
Die Schwalbacher Ortsgeschichte nahm über Jahrhunderte ihren Lauf. Nach 1200 Jahren feierte Schwalbach 1981 erstmals den geschichtlichen Jahrestag mit einem Jubiläum unter dem Motto: „Schwalbach am Taunus 781 – 1981 – Junge Stadt mit Tradition“. Seitdem tritt alljährlich der 23. Oktober als Tag der Ersterwähnung in den ortsgeschichtlichen Blickpunkt. red

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