Brennende Kerzen am Boden zeigten den Weg zur schön dekorierten Turnhalle der TG Schwalbach, anlässlich des traditionellen Neujahrsempfangs letzten Sonntagnachmittag. Mehr als 20 Tische mit blauer Deko und gelben Tulpen wurden aufgebaut, um die 150 erschienenen Gäste willkommen zu heißen.
Vereinsvorsitzender Kurt Kreyling stand an der Tür, um die geladenen Vorstands- und Ehrenmitglieder, sowie Übungs- und Abteilungsleiter herzlich zu begrüßen. Fleißige Helferinnen aus der Abteilung Turnen und rhythmischer Sportgymnastik kümmerten sich indes um den gebührenden Sektempfang. Aufmerksam füllten sie leere Gläser nach und versorgten die Anwesenden mit Getränken. Ein Banner mit dem TGS-Logo und der Aufschrift „Sport mit Spaßfaktor“ ragte über dem aufgebauten Rednerpult, passend zum diesjährigen Jahresmotto „Neugier und Freude altern nicht“.
2017 feiert der Verein sein 130. Bestehen, aber auch andere Jubiläen wie 50 Jahre Judo-Abteilung, 35 Jahre Handball und drei Jahrzehnte Brustkrebs-Nachsorge mit Anna Weckert stehen an. Neu ist die Ehrung der Mitglieder mit einer zehnjährigen Vereinszugehörigkeit. Seit Januar 2007 findet mit Dirk Weigelt ein Judo-Training für Menschen mit Behinderung statt. Insgesamt 20 Judoka im Alter von 10 bis 40 Jahren bilden aktuell das Team. Anton Kowatsch ist schon eine Dekade aktiv dabei und absolviert gemeinsam mit Christin Pavel seit vergangenen September erfolgreich sein Soziales Jahr bei der TG Schwalbach.
Prävention, Gesundheitsprophylaxe, Steigerung der Lebensfreude und Alltagsqualität sowie optimale Förderung von motorischen Fertigkeiten für Jung und Alt hat sich die Turngemeinde von Anfang an auf die Fahne geschrieben. „Sport muss man erfahren und erleben, zwischen Spannung und Entspannung, wie das Äußere mit dem Inneren im Gleichgewicht gehalten werden kann“, hieß es in der Begrüßungsansprache von Kurt Kreyling.
Auch die Vermittlung sozialer Kompetenzen und Begleitung der Heranwachsenden zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten seien von äußerster Wichtigkeit. „Gewinnen wollen, aber auch verlieren können“ gehöre dazu, betonte der Vereinsvorsitzende. Die Erziehung und Integration durch Sport sei keine Floskel, sondern gelebte Realität so der Stadtverordneten-Vorsteher Eyke Grüning in seiner Dankesrede an alle Ehrenamtliche: „Die TGS ist ein gutes Beispiel für gelebte Integration“.
Kooperation, Toleranz, Respekt und Zugehörigkeit unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion seien das erklärte Ziel der Gemeinde. Mit den zahlreichen Kursangeboten und der aktiven Flüchtlingsarbeit leiste der Verein einen großartigen Beitrag hierzu, so der Politiker. Gemeinsam mit Ehefrau Nancy Faeser, Landtagsabgeordneten und Generalsekretärin der SPD Hessen, machte Eyke Grüning auf die aktuelle, politische Situation weltweit und die anstehenden Herausforderungen aufmerksam.
Nancy Faeser erinnerte an den Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt und rief die Zuhörer auf, sich nicht durch Ängste in ihrer Freiheit einschränken zu lassen: „Terrorismus darf nicht die Oberhand gewinnen“. Sie richtete ihren Appell an jeden Einzelnen, für die Erhaltung der freiheitlich, demokratischen Werte einzustehen. Des Weiteren warnte das engagierte Paar, sich nicht durch rechtspopulistische Propaganda in die Irre führen zu lassen. Der gemeinsame Nachwuchs übte sich im sportlichen Einsatz und hielt Mama und Papa zwischen den Reden in Trab.
Im Anschluss erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunden inklusive kleiner Präsente. Wolfgang Specht, Ehrenvorsitzender der TGS, bedankte sich vor allem bei Gitta Schill für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Vertretung kindlicher und jugendlicher Interessen. Bei einem gemütlichen Beisammensein mit kulinarischen Köstlichkeiten, wie pikanter Gulaschsuppe, Gemüse-Sticks, Käsevariationen und einem leckeren Dessert, fand die Festlichkeit einen schönen Ausklang. mu