Vor 15 Jahren wollten die Eschborner dort einen Golfplatz bauen. Später war es dann ein überdimensionaler Sportpark und jetzt soll auf der großen Ackerfläche zwischen Schnellstraße und Arboretum, die nach wie vor zur Schwalbacher Gemarkung gehört, die wohl teuerste Kuhweide Deutschlands entstehen.
Ab Oktober rücken die Bagger an und erweitern das Arboretum praktisch bis fast an die Schnellstraße heran. Auf dem rund 12,3 Hektar großen Areal soll bis Ende des Jahres das Projekt „Rinderwiese“ verwirklicht werden. Eine Million Euro zahlt die Stadt Eschborn für den neuen Teil des Regionalparks, weitere rund 100.000 Euro kommen von der Regionalparkgesellschaft, an der auch die Stadt Schwalbach beteiligt ist. Schwalbach selbst muss nichts bezahlen, obwohl der Acker auf seiner Gemarkung liegt. Die Flächen gehören der Stadt Eschborn, die sie einst erwarb, um dort den „Sportpark Arboretum“ zu bauen, der dann jedoch in Schwalbach mit einem Bürgerentscheid zu Fall gebracht wurde.
Für das viele Geld entsteht im Wesentlichen eine Weide, auf der ab dem kommenden Jahr die Rinder des Sulzbacher Biobauern Jürgen Schaar grasen dürfen. Darüber hinaus werden auf dem Areal, das die Größe von 25 Fußballfeldern hat, neue Spazierwege angelegt, eine Aussichtsplattform gebaut und 100 Bäume gepflanzt. Außerdem muss alles zur Schnellstraße hin mit einem festen Zaun gesichert werden, damit die Rinder nicht auf die Fahrbahn trotten können.
Und ohne ein Kunstwerk geht es natürlich auch nicht. Etwa in der Mitte entsteht an einem Rastplatz für Spaziergänger das „Rinderkarussell“, auf dem sich vier lebensgroße, geschnitzte Kühe in einem acht Meter großen Kreis drehen – vandalismussicher, wie Planer Wilfried Baumgartner erklärt.
Mit der Realisierung der „Rinderwiese“ will die Stadt Eschborn eine Ausgleichsfläche für den neuen Sportpark schaffen, der nach wie vor in einer kleineren Ausführung nahe der Schnellstraße entstehen soll. Wann der Sportpark gebaut wird, steht freilich noch in den Sternen.
Schwalbachs Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) begrüßt die Pläne, weil das Areal aufgewertet wird und vor allem, weil es dann vor anderen „Begehrlichkeiten“ aus Eschborn sicher sei. MS
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