7. Juni 2016

Marokkanischer Kulturverein lädt zweimal zum Fastenbrechen ein

Der Ramadan hat begonnen

Gestern hat der muslimische Fastenmonat Ramadan begonnen. Auch viele Schwalbacher machen mit und üben in den nächsten Wochen bewusst Verzicht.

Beim Ramadan handelt es sich um den neunten Monat des arabischen Mondkalenders. Gegenüber dem Sonnenkalender verschiebt er sich pro Jahr um zehn oder elf Tage nach vorne und durchschreitet allmählich alle Jahreszeiten. Das Fasten im Ramadan ist eines der wichtigsten Gebote des islamischen Glaubens und gehört zu den fünf Säulen des Islams. Den Muslimen ist es auferlegt, von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Das Fasten wird abends durch Datteln und Milch oder Wasser gebrochen. Daraufhin folgen meist eine Suppe und ein leichtes Abendessen. Es ist üblich, dass man das Abendessen in der Gemeinschaft ausübt und sich gegenseitig einlädt. Kurz vor der Morgendämmerung wird das Frühstück eingenommen.
Mit der Pubertät beginnt die Verpflichtung des Fastens. Voraussetzung ist jedoch die geistige und körperliche Reife. Vom Fasten befreit sind Reisende, Kranke, Schwangere, Frauen während ihrer Menstruation und Schwerarbeiter. Diese dürfen selbst ermessen, ob sie fasten können oder nicht. Die versäumten Tage können im Laufe des Jahres nachgeholt werden. Ist dies aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, kann für jeden nicht gefasteten Tag ein Bedürftiger für einen Tag mit Nahrungsmitteln versorgt oder ihm ein bestimmter Betrag überlassen werden, mit dem er einen Tag auskommen kann.
Neben diesen praktischen Aspekten sind ethisch-moralische Grundsätze während des Ramadans besonders zu beachten. „Überflüssiges Gerede, Lügen, üble Nachrede, Verleumdung, Beleidigungen, Beschimpfungen und Streitgespräche ziemen sich nicht im Munde eines Fastenden. Vielmehr soll er sich im Schweigen üben und seinem Schöpfer gedenken. „Wenn jemand Lügen und üble Nachrede nicht unterlässt, so hat Allah kein Interesse daran, dass dieser sich dem Essen und Trinken fernhält“, erklärt Ahmed El-Kaddouri vom marokkanischen Kulturverein in Schwalbach.
Mit dem Fasten ist auch ein sozialer Gesichtspunkt verbunden. Wenn man selbst erfährt, was Hunger bedeutet, kann man eher nachvollziehen, wie sich Menschen fühlen, die dem Hunger ausgesetzt sind. Durch das Fasten soll also unter anderem das Solidaritätsgefühl mit den Bedürftigen verstärkt werden.
Aus derselben Motivation heraus gibt ein Fastender am Ende des Ramadans eine Spende an Bedürftige. Nach dem Monat folgt ein Fest. Es wird als das „Fest des Fastenbrechens“ oder auch das „kleine Fest“ bezeichnet und ist das zweitgrößte Fest im Islam. Die Spende hat den Zweck, dass sich auch arme Menschen am Fest eine gute Mahlzeit oder Kleidung leisten können.
„Wir wünschen allen Menschen einen gesegneten Monat und laden zum gemeinsamen Fastenbrechen am 11. Juni und am 26. Juni, jeweils um 21 Uhr in die Räume des Marokkanischen Kulturvereins ein“, so Ahamed El-Kaddouri. red

 

 

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