8. Februar 2017

Josef und Getrud Hildmann feierten in Michelstadt Diamantene Hochzeit

Seit 60 Jahren ein Herz und eine Seele

Josef und Getrud Hildmann feierten am vergangenen Donnerstag in ihrer neuen Heimat in Michelstadt im Odenwald Diamantene Hochzeit. Foto: Schmerker

Die ehemaligen Schwalbacher Josef „Seppel“ und Gertrud Hildmann sind bereits seit 60 Jahren verheiratet. Am Donnerstag vergangener Woche feierten sie Diamantene Hochzeit. Ihren Alterssitz haben die beiden Schwalbacher im Odenwald gefunden.

Obwohl die Ruheständler erst seit Februar 2011 in Michelstadt wohnen, ist ihnen der Ort längst zur Heimat geworden. Weil sie auf Menschen zu-gehen, hatten sie es leicht, neue Kontakte zu knüpfen, in der Nachbarschaft und in Vereinen Anschluss und gute Freunde zu finden.
Am 30. März 1935 wurde „Seppel“ Hildmann in Schwalbach geboren. Er wuchs mit zwei inzwischen verstorbenen Geschwistern auf. Der Ehejubilar hat nach der achtjährigen Volksschulzeit eine Lehre als Spengler und Installateur gemacht. Nach einer zweijährigen Gesellenzeit wechselte er 1957 in die Farbwerke Hoechst, wo er als Chemiefacharbeiter begann und es im Laufe von 40 Arbeitsjahren bis zum Schichtführer der Hoch-Temperatur-Pyrolyse-Abteilung schaffte.
Neben Angeln, Schießen und Fotografieren war Radfahren sein besonderes Hobby. Als Vorsitzender des heimischen Radfahrvereins, in dem er vier Jahrzehnte als Leiter, Ideengeber und Motor den Ton angab, wurden viele Titel erreicht. Die eigene Tochter Monika schaffte es im Kunstradfahren bis zur Europameisterschaft. Doch auch die Straßenrennen der Meisterklasse um den „Großen Preis der Stadt Schwalbach“ mit der deutschen Spitzenklasse am Start, tragen ebenso die Handschrift von „Seppel“ Hildmann wie die sieben-tätige Etappenfahrt über 1.000 Kilomter in die französische Partnerstadt Avrillé. Er war Vorstandsmitglied im hessischen Radsportverband und Wettkampfrichter. Kein Wunder also, dass es für ihn selbstverständlich war, die tägliche Tour zur Arbeitsstätte in die Pedale tretend hinter sich zu bringen.
Die zwei Jahre jüngere Ehefrau stammte aus Aussig in Tschechien. Von dort wurde sie mit den Eltern und drei Geschwistern schon 1945 ausgewiesen. Über eine Zwischenstation ging es nach Schwalbach, wo Gertrud nach Ende der achtjährigen Volksschulzeit in einem Elektrogeschäft zur Bürokauffrau ausgebildet wurde.
Kennengelernt hat sie ihren „Seppel“ beim Kirchweihtanz. Auch nach der Eheschließung trug sie – mit Unterbrechung einer zweimaligen Mutterschaftspause – zum Lebensunterhalt bei. Die letzten Erwerbsjahre war die Seniorin Sprechstundenhilfe bei einem Allgemeinmediziner. Über all´ die Jahre war sie über das berufliche Engagement hinaus eine Stütze des Ehemannes bei dessen sportlichen Unternehmungen. Jährliche Fernreisen führten allein zehn Mal nach Kenia, Thailand oder in die Karibik. Mit dem Umzug nach Michelstadt und mehreren schweren Erkrankungen, die „Seppel“ Hildmanns Kräfte schwächten, haben sich beide neu orientiert.
Beide Ehepartner besuchen jetzt nicht nur regelmäßig den AWO-Altenklub, sondern legen selbst andere Termine so, dass sie an den wöchentlichen Treffen in der Löwenhofreite teilnehmen können. Während „Seppel“ Hildmann regelmäßig auf dem Schießstand des Schützenvereins in der Odenwaldhalle anzutreffen ist, nimmt Gertrud Hildmann montags am gleichen Ort an der DRK-Seniorengymnastik teil.
Ein besonderer Liebling der Eheleute ist die Hauskatze, doch auch die vielen Piepmatze in der selbst errichteten großen Voliere hinter dem Haus. Ein besonderes Erlebnis ist jeweils der Sonntagstanz im Gasthaus „Zum Hohenstein“ in Ober-Kainsbach. Und weil der Zusammenhalt in der „Super-Familie“, wie sie selbst sagen, groß ist, und sie auf ihre beiden Kinder, fünf Enkel und zwei Urenkel in jeder Hinsicht bauen können, ist ihnen auch vor der Zukunft nicht bange. Mit Gottes Segen hoffen sie auf noch weitere gemeinsame Jahre. Ernst Schmerker

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