Etwa 40 bis 50 Feuerwehrleute konnten Stadtbrandinspektor Marco Richter und Vereinsvorsitzender Helmut Scherer von der freiwilligen Feuerwehr Schwalbach am vergangenen Freitag im Feuerwehrgerätehaus zur diesjährigen Jahreshauptversammlung begrüßen. Dabei legte vor allem die derzeit aus sechs weiblichen und 64 männlichen Mitgliedern bestehende Einsatzabteilung auch ihre aktuellen Einsatzzahlen vor.
Demnach hat sich die Zahl der Einsätze im vergangenen Jahr um 65 auf insgesamt 307 erhöht. Einen großen Teil davon machten mit 199 Einsätzen die allgemeinen Hilfeleistungen, wie etwa die Behebung von Wasser- und Sturmschäden sowie die Beseitigung von Ölspuren oder Notfalltüröffnungen aus. Die Alarmierung wegen einer Spinne in Bananenstauden, Rauchentwicklung im Krankenhaus, einem Kellerbrand im „Bunten Riesen“ am Marktplatz oder einem Verkehrsunfall mit eingeschlossener Person zählte dagegen zu den eher außergewöhnlichen Einsätzen.
Marco Richter kritisierte in seinem Bericht aber auch die gestiegene Anzahl unnötiger Einsätze. Als Beispiele dafür nannte er die Alarmierung der Feuerwehr wegen verletzter oder verwirrter Tiere, einem Ast auf der Straße oder ähnlicher Banalitäten. „Hier lässt sich nicht nur bei uns ein Trend ablesen, der die Vermutung aufkommen lässt, dass unsere Bevölkerung immer weniger in der Lage zur Selbsthilfe ist“, resümierte der Stadtbrandinspektor.
Vorbildliches leistete die Feuerwehr im abgelaufenen Jahr wieder in Sachen „vorbeugender Brandschutz“. So wurden zusammen mit dem Amt für vorbeugenden Brandschutz des Main-Taunus-Kreises und der Bauaufsicht in sieben Firmen und Wohngebäuden die turnusmäßigen „Gefahrenverhütungsschauen“ durchgeführt, Mängel festgestellt und Verbesserungsmaßnahmen verfügt. Zudem wurde im vergangenen Jahr wieder eine unangekündigte Räumungsübung in der Friedrich-Ebert-Schule durchgeführt.
Nicht minder aktiv war die Feuerwehr im Bereich Brandschutzerziehung. Unter anderem führte das dafür zuständige Team an 28 Tagen in Kindergärten und Schulen wieder ihre Brandschutzaufklärung durch. Bei diesen Terminen wurden 466 Kindern die Aufgaben der Feuerwehr nähergebracht, der Umgang mit Feuer erklärt und gezeigt, wie sie sich im Brandfall richtig verhalten sollen. Dazu kamen Einsätze im Zusammenhang mit dem neuen Rauchhaus und die Mitarbeit bei den Ferienspielen der Schulkinderhäuser der Geschwister-Scholl-Schule. Insgesamt leisteten Mitglieder der Einsatzabteilung und des Vereins sowie deren Angehörige im Jahr 2017 für Einsätze und Aktivitäten aller Art 18.439 Stunden.
Eine Neuerung gibt es in Sachen Ausbildung und Jugendarbeit: Zum ersten Mal bietet die Feuerwehr Schwalbach auch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in ihren Reihen an. Der erste sogenannte „FSJ´ler“ ist Marcel Caruso, der aus den Reihen der Schwalbacher Feuerwehr stammt. Er arbeitet tagsüber zusammen mit den hauptamtlichen Gerätewarten und unterstützt den Jugendwart in allen Belangen der allgemeinen Jugendarbeit. Auch in anderen Bereichen der Feuerwehrarbeit engagiert er sich.
Darüber hinaus absolvierte Sebastian Tosun als Mitglied in der Jugendfeuerwehr im Oktober ein zweiwöchiges Praktikum, bei dem er sämtliche Stationen von der Schlauchpflege über die Atemschutzwerkstatt bis in die Feuerwehrverwaltung durchlief. Wegen der guten Erfahrungen wird die Schwalbacher Feuerwehr auch in den kommenden Jahren Stellen für „FSJ´ler“ und Praktikanten anbieten.
Neben dem Engagement für die Erweiterung des Feuerwehrgebäudes und der Abholung und Inbetriebnahme eines neuen Tanklöschfahrzeuges wird im Jahr 2018 vor allem das zehnjährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr im Vordergrund stehen. Dieses soll am 7. und 8. September auf dem Parkplatz der Continental AG mit diversen Aktivitäten begangen werden. hr