11. Juli 2018

IG Fernwärme Schwalbach fordert Änderung der Tarifstruktur - Rechnungen nicht kürzen

Fernwärme wieder etwas teurer

Die in diesen Tagen versandten Abrechnungen für das Jahr 2017 sind der Interessengemeinschaft (IG) Fernwärme Schwalbach zufolge für die Schwalbacher Fernwärmekunden eine deutliche Mahnung, die Preisentwicklung weiter sorgfältig im Blick zu behalten.

Die Fernwärmepreise anderer Versorgungsunternehmen in der Region sind laut IG Fernwärme gegenüber 2016 unverändert stabil geblieben. „Innogy“, der Schwalbacher Heizwerkbetreiber, habe dagegen für 2017 die Arbeitspreise um etwa neun Prozent erhöht und verlange auch beim Grundpreis noch etwas mehr als im Jahr davor. Das ärgert die IG Fernwärme, die in einer Pressemitteilung schreibt: „Unseriös sind die Abrechnungen insoweit, als eine in dem Kartellverfahren vereinbarte Rückerstattung nicht gesondert ausgewiesen, sondern nur durch einen niedrigeren Grundpreis dargestellt wird.“
Die im Jahr 2010 gegründete IG Fernwärme hatte das Kartellverfahren gegen die damalige RWE-Tochter „Innogy“ begleitet und vergleicht die in Schwalbach verlangten Fernwärmetarife nun schon seit vielen Jahren in gleicher Weise mit dem Durchschnittspreis anderer Versorgungsunternehmen.
Die Preise sind laut IG Fernwärme – anders als noch vor etwa sechs Jahren und in den Jahren davor – nicht mehr von vornherein offenkundig überteuert. Der Schwalbacher Tarif liege für die meisten Fernwärmekunden aber immer noch über den Preisen anderer Versorgungsunternehmen.
Die Interessengemeinschaft sieht in dem jetzt wieder etwas angewachsenen Preisabstand nicht, dass ein neues Kartellverfahren unmittelbar bevorstehen könnte, und rät davon ab, die aktuellen Jahresabrechnungen zu kürzen. Dennoch sollte die Preisentwicklung genau im Blick behalten werden. Die IG Fernwärme bietet den Schwalbacher Kunden weiterhin eine Vergleichsberechnung des individuellen Fernwärmepreises in Schwalbach mit dem Durchschnittspreis anderer Fernwärmeversorger an.
Besondere Aufmerksamkeit gilt mehr denn je dem Abschluss von neuen Versorgungsverträgen im Zusammenhang mit dem Erwerb des Heizwerkgrundstücks durch die Stadt Schwalbach. Ebenso unabdingbar ist der Interessengemeinschaft zufolge eine Änderung der Tarifstruktur. Durch die bisherige starre Bindung des Grundpreises an die Wohnfläche werden die Kunden mit geringem Verbrauch besonders stark belastet. „Der Grundpreis muss sich künftig – wie bei anderen Fernwärmeanbietern – an dem Anschlusswert orientieren und nicht wie bisher an der Wohnfläche“, erklärt Arnold Bernhardt von der IG Fernwärme.
Die nächste Fernwärmesprechstunde findet am Dienstag, 17. Juli, um 18.30 im Raum 9+10 im Bürgerhaus statt. red

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