Auch gestern noch herrschte im politischen Betrieb in Berlin allgemeine Betroffenheit über das, was in Chemnitz passiert ist. Was genau in Chemnitz passiert ist, wurde aber auch gestern nicht bekannt. Nach wie vor ist von „Hetzjagden auf Ausländer“ die Rede. Das ist all die Betroffenheit wert. Doch trotzdem wäre es interessant zu erfahren, was denn eigentlich konkret passiert ist. Wer hat da wann wen und wie viele wohin gejagt? Doch da gibt es nur ein einziges wackeliges Youtube-Video, das zwölf Sekunden dauert und auf dem eigentlich nichts zu sehen ist. In Chemnitz hat sich gezeigt: Rechte, Linke und auch die Berliner Politiker lassen sich vor allem von Gerüchten leiten.
In Schwalbach ist das manchmal ähnlich: Wenn in der Limesstadt ein Martinshorn erschallt, lassen Sekunden später die Push-Up-Nachrichten der sozialen Netzwerke die Smartphones klingeln. Im Schein der Blaulichter wird spekuliert und fabuliert. Da brennt schnell mal die halbe Limesstadt, kreisen Hubschrauber, rücken Hundertschaften an und werden reihenweise Leute verhaftet. Und am Ende stellt sich heraus, dass die stadtbekannten Spinner ein paar Eier auf ein Auto geworfen haben.
Was zurzeit in Schwalbach passiert, ist nicht schön und muss konsequent bekämpft werden werden. Ein Grund zur Panik sind die Vorfälle jedoch nicht.
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Leider tragen die sogenannten sozialen Netzwerke oft dazu bei, dass asoziales Verhalten imme mehr um sich greift. Anstatt einen Dialog zu suchen, werden Vorurteile und Feindbilder gefeiert. Wohin das führt, kann man leider all zu oft erleben. Konfrontation löst keine Probleme.