Glaubt man den Filmemacherinnen Uschi Madeisky und Dagmar Margotsdotter, die am kommenden Montag in Schwalbach auftreten, leben die wirklich freien Frauen in einem Landstrich im Süden von China, in dem sich das Matriarchat durchgesetzt hat. Im westlich geprägten Deutschland herrscht für das weibliche Geschlecht dagegen Knechtschaft, wie auch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nahelegt, die pünktlich zum internationalen Frauentag das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat. Danach verbringen deutsche Männer auch im 21. Jahrhundert immer noch deutlich weniger Zeit mit putzen, waschen und bügeln als Frauen.
Man muss allerdings kein Macho sein um zu erkennen, dass es wahrscheinlich nirgendwo in China freier zugeht als in Deutschland. Außerdem sollte Wirtschaftsforschern bekannt sein, dass auch in Ehen das Prinzip der Arbeitsteilung funktionieren kann, so dass ihre vielzitierte Frauen-putzen-mehr-Statistik nichts über die Gleichberechtigung aussagt. Im Gegenteil: Es ist grob frauenfeindlich, den Grad der Emanzipation daran zu messen, wie lange eine Frau den Staubsauger in der Hand hält. Da sind wir wirklich schon ein ganzes Stück weiter.
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„Knechtschaft“ – vor 50 Jahren hatten viele Frauen damit zu kämpfen. Heute habe ich festgestellt, hat es sich sehr wohl geändert. Frau: „Mach mal, hol mal, tu Mal!“ Mann macht es. Ich bin ziemlich gut im Beobachten.