Was Frankfurt mit der neuen Altstadt geschafft hat, will Schwalbach mit seiner Burg in kleinerem Maßstab erreichen. Das historische Gemäuer soll im historisierenden Stil auf dem Gelände des heutigen Feuerwehrhauses wiederaufgebaut werden und einem großen Schulkinderhaus Platz bieten.
„Wir schlagen damit zwei Fliegen mit einer Klappe“, sagt Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD). „Zum einen schaffen wir einen städtebaulich anspruchsvollen Eingang in unseren alten Ort, zum anderen können wir mit dem Gebäude die Betreuungsfrage ein für alle Male klären.“ Dass der Neubau gut 100 Meter neben dem historischen Standort der Burg auf dem Gelände der heutigen Firma Moos liegt, fällt nach Meinung der Rathaus-Chefin nicht ins Gewicht.
Bis das Projekt verwirklicht werden kann, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Zunächst muss das neue Feuerwehrhaus in der Berliner Straße gebaut werden und das alte Gebäude abgerissen werden. Gleichwohl hat der Magistrat bei einem Schwalbacher Planungsbüro bereits eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Ergebnis: Das Vorhaben passt gut in den Altstadtrahmenplan und würde den alten Ort städtebaulich aufwerten. Außerdem könnten in der „Kinderburg“ bis zu 250 Kinder ganztags betreut werden. Möglich wären auch bis zu zehn 24-Stunden-Plätze.
Zehn Jahre wird es voraussichtlich noch dauern, bis die Burg wieder steht. Christiane Augsburger: „Diese lange Zeit ist auch der Grund, warum wir uns zunächst für ein provisorisches Schulkinderhaus in Containerbauweise auf dem Gelände der Geschwister-Scholl-Schule entschieden haben.“
Ganz billig wird der Wiederaufbau der Ende der 50er-Jahre abgerissenen Ruine nicht werden. Die Planer gehen in einer vorsichtigen Schätzung von Baukosten in Höhe von 10 bis 15 Millionen Euro aus. Darin enthalten ist aber auch die Umgestaltung des heutigen Schlauchturms der Feuerwehr in einen Bergfried, an dessen Spitze ein „Burgcafé“ eingerichtet werden soll. Augsburger: „Das könnte eine echte Attraktion für Schwalbach werden.“ April, April!