10. Mai 2019

In den Bücherschrank sollten nur aktuelle Bücher in gutem Zustand

Bücherzelle ist kein Müllplatz

Immer wieder wird die Schwalbacher Bücherzelle als „Müllhalde“ benutzt. hr/Foto: privat

Wie viele andere Orte hat auch Schwalbach seit einigen Jahren eine sogenannte Bücherzelle, in die lesefreudige Bürger Bücher ablegen und sich dafür andere entnehmen können.

Diese Einrichtung trägt ihren Namen zu Recht, denn es handelt sich um eine alte Telefonzelle, die sich im Bahnhofsgebäude am Marktplatz befindet und nunmehr als „Bücherschrank“ genutzt wird. Der Ort im Bahnhof wurde seinerzeit bewusst gewählt, um Fahrgäste anzuregen, im gegenseitigen Austausch Bücher für die Fahrt zur Arbeitsstätte zu finden oder weiterzugeben.
„Zielgruppe sind sicherlich nicht Menschen, die sich wissenschaftlich oder fachbezogen mit Büchern beschäftigen, sondern Leser, die eher die leichte und relativ aktuelle Lektüre bevorzugen“, sagt Monika Eckhard, die seit einem Jahr die Bücherzelle verantwortlich betreut und selbst Bücher dort eingestellt hat. Dieses Konzept kommt offenbar gut an, denn die Bücherzelle wird rege benutzt. Doch Monika Eckhardt und ihre Helfer beklagen den „mittlerweile bedauernswert unordentlichen Zustand“ der Zelle.
Offenbar betrachten einige Benutzer die Existenz der Zelle als eine Möglichkeit, Altpapier zu entsorgen. Andere stellen dort Bücher und Zeitschriften ein, die in keiner Weise aktuell sind und sich in einem für potenzielle Leser unzumutbaren Zustand befinden. Diese mussten durch freundliche Bauhofmitarbeiter entsorgt werden. Dazu hat Monika Eckhardt eine klare Meinung: „Eine Bücherzelle ist nur so viel wert, wie ihr Inhalt. Leselust wird nach meiner Meinung nicht gefördert durch alte, vergammelte und vom Vorbesitzer extrem bearbeitete Bücher.“
Im Interesse aller Nutzer wünscht sie sich deshalb einen bewussteren Umgang mit der Bücherzelle, der beinhaltet, dass die Einrichtung mit Respekt behandelt und sinnvoll bestückt wird. Ihre Hinweise will sie aber nicht als zwingende Vorgabe verstanden wissen: „Ich will lediglich helfen, den Inhalt der Zelle so ansprechend zu halten, dass Menschen angeregt werden, sich daraus mit Lesestoff zu versorgen“, meint Monika Eckhardt. hr

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