742 Unterschriften haben die Schwalbacher Grünen für den Erhalt der Kastanien am unteren Marktplatz gesammelt. Wenn man bedenkt, dass die in Schwalbach mehrheitsführende SPD bei der Europawahl mit 1.114 nicht viel mehr Stimmen bekommen hat, ist das durchaus beeindruckend. SPD und FDP – die am 26. Mai nur 453 Unterstützer hinter sich brachte – wären daher gut beraten, noch einmal darüber nachzudenken, ob ihr Beschluss, die Bäume zu fällen, wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Die Unterschriftenaktion ist ein starkes Indiz dafür, dass sehr viele Schwalbacher damit nicht einverstanden sind.
Gleichwohl sollten die Grünen nicht vergessen, dass die 742 Unterzeichner nicht die Mehrheit der Schwalbacher Bevölkerung darstellen. Der Koalition indirekt „Machtmissbrauch“ vorzuwerfen, nur weil sie im Fall der Bäume ihre Vorstellungen nach den Regeln der repräsentativen Demokratie durchgesetzt hat, ist eindeutig populistisch. Und es ist gefährlich. Denn die Skandalisierung von ganz normalen Mehrheitsentscheidungen erschüttert das Vertrauen in die parlamentarische Demokratie und verstärkt die Politikverdrossenheit.
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