25. Juli 2019

Auf dem Waldfriedhof werden seit gestern mehr als hundert Grabstätten eingeebnet

Rasengräber und Baumbestattungen

Wie die Friedhofsverwaltung im Bau- und Planungsamt mitteilt, werden seit gestern auf dem Waldfriedhof mehr als hundert Grabstätten geräumt. Die betroffenen Grabstätten verteilen sich über drei Grabfelder auf dem älteren Teil des Friedhofes.

Grabsteine und deren Fundamente werden abgebaut und, sofern noch vorhanden, die komplette Bepflanzung abgeräumt. Ebenso entfernt werden die Wegeplatten. Wurzelstöcke von Bäumen, die abgestorben waren und deshalb gefällt werden mussten, werden ausgegraben. Denn als Folge des trockenen Sommers 2018 waren zwei Bäume auf Wege gestürzt. Weitere Bäume, die eine Gefahr darstellten, mussten deshalb gefällt werden. Dann wird die gesamte Fläche planiert und nivelliert und mit Rasen eingesät.
Für die 106 betroffenen Grabstätten waren Nutzungsberechtigte nicht mehr zu ermitteln. Dies hatten aufwändige Recherchearbeiten im Vorfeld ergeben. Denn laut Satzung sind die Nutzungsberechtigten, also meist die Hinterbliebenen der bestatteten Person, in der Pflicht. Sie wären eigentlich für die Räumung der Grabstätte nach Ablauf der Nutzungszeit zuständig. Die Nutzungszeit auf dieser Fläche des Waldfriedhofes lag bei zwanzig Jahren für Urnenbestattungen und bei vierzig Jahren bei Sargbestattungen.
Schon Ende Januar wurden die betroffenen Grabstättenbezeichnungen durch eine Öffentliche Bekanntmachung der Stadt mitgeteilt. Gleichzeitig wurden die Grabstätten mit gelben Hinweisschildern versehen, die zusätzlich auf die bevorstehende Räumung aufmerksam machten. Nun ist die vorgeschriebene Wartefrist von drei Monaten seit der Veröffentlichung mehr als verstrichen. In der Zwischenzeit wurden einige Ortstermine mit interessierten Firmen absolviert und Angebote eingeholt. Den Zuschlag erhielt der Frankfurter Garten- und Landschaftsbaubetrieb Immo Herbst. Für die Räumung der Grabstellen entstehen Kosten in Höhe von ungefähr 16.000 Euro.
„Für die Verwendung der neu gewonnenen Fläche gibt es auch schon Ideen. Dort könnten beispielsweise Rasengräber oder Baumbestattungen ermöglicht werden“, erklärt Bürgermeisterin Christiane Augsburger. Damit würde der Waldfriedhof weiteren neuen Bestattungsformen Raum bieten. Der Friedhof wurde im Rahmen des Baus der Wohnstadt Limes angelegt und 1967 zur Belegung freigegeben. Den Wettbewerb zur Planung des damals fünf Hektar großen Friedhofs mit einem ebenfalls fünf Hektar großen Park hatte der Sulzbacher Landschaftsarchitekt Hanke für sich entscheiden können. Ende der 90er Jahre wurde der Friedhof erweitert. Auf dieser Fläche wurden seinerzeit Grabkammern geschaffen sowie erstmals ein anonymes Gräberfeld und verschiedene Urnenwandsysteme eingerichtet. red

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