Da kann einem wirklich angst und bange werden: In Frankfurt stößt ein Mann eine Mutter und ihr Kind vor einen Zug, in London wirft ein anderer einen Sechsjährigen aus dem zehnten Stock eines Museums und in den USA sterben viele Menschen bei zwei mehr oder weniger gleichzeitigen Amokläufen. Und auch in Schwalbach geht es rund: Nächtliche Prügelei in Neuenhain, Exhibitionist an der Schnellstraße, Messerstecherei am Ostring.
Wer das alles liest, muss beinahe zwangsläufig das Gefühl bekommen, die Welt werde immer verrückter und das Leben immer gefährlicher. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall: Nie zuvor in der Geschichte war – zumindest in Deutschland – die Wahrscheinlichkeit geringer, einen gewaltsamen Tod zu sterben oder Opfer eines Verbrechens zu werden.
Der Unterschied zu früher ist, dass alle schlimmen Ereignisse heute sofort und überall auf der Welt sichtbar werden, also gefühlt in der unmittelbaren Umgebung passieren. Doch so schlimm jede einzelne Tat auch sein mag: Wir dürfen uns davon nicht täuschen lassen.
7. August 2019