28. August 2019

Leserbrief

„Fake News im Umlauf“

Zur Diskussion um die Kastanien am unteren Marktplatz erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Gerhard Borsdorf. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.

„Alle Argumente sind mehrfach ausgetauscht“, schrieb Herr Schlosser in den letzten Schwalbacher Spitzen, was ich etwas voreilig fand. In der SZ vom 14. August hieß es, Hauptgrund für das Abholzen der Kastanien seien die viel zu kleinen Pflanzräume von höchstens drei Kubikmetern, während für Neuanpflanzungen mindestens zwölf Kubikmeter vorzusehen sind. Ja, wenn das so ist, war mein erster, resignierender Gedanke. Dann aber nachgerechnet: Wenn man in der waagerechten Ebene nur 1,5 Quadratmeter für das Wurzelwerk annimmt, würde das ja heißen, dass die Wurzeln nur zwei Meter in die Tiefe gehen und dann mit einer Bodenplatte in einer Art Blumentopf stehen. Aber das kann ja bei einem zwölf Meter hohen Baum überhaupt nicht sein.
In der Präsentation von Katja Lindenau am 23. August auf dem Marktplatz (siehe Bericht „Grüne machen Kompromissvorschlag“)war einiges Neues aus dem Gutachten für den Erhalt der Bäume zu hören: Diese Rosskastanien sind Tiefwurzler, die bis zu sieben Meter senkrecht ins Erdreich gehen (also die drei Kubikmeter sind pure „Fake News“). Die exakte Gattung der Bäume sei im Gutachten der Stadt falsch angegeben, ebenso das Jahr der Pflanzung und die Lebenserwartung. Außerdem bieten die Kastanien Nektar für Bienen, was bei den vorgesehenen Amberbäumen nicht der Fall sei.
Eine Zuhörerin brachte auch ins Gespräch, dass die in Spielplatznähe vorgesehene japanische Baumart mit giftigen Früchten eine Gefahr für Kinder sei. Was kosten Ankauf, Antransport und Einpflanzung/Anfangspflege von acht schon acht Meter hohen Amberbäumen mit entsprechend umfangreichem Wurzelwerk? Drei davon würden wohl reichen, wenn die Kastanien erhalten bleiben. Letztere böten auch direkt vor dem Bistro angenehmen Schatten für Außentische. Und es sollte doch ausreichend Platz für den beliebten Sommertreff auf jeden Fall erhalten bleiben – da kommen mir auch Zweifel angesichts der Zeichnungen mit einem Spielplatz mittendrin und acht Amberbäumen. Gerhard Borsdorf, Schwalbach

 

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