18. Dezember 2020

Die Stadt verliert ihren mutmaßlich besten Gewerbesteuerzahler

Samsung zieht nach Eschborn

Auf dem Gelände des heutigen Hellweg-Baumarkts wird für Samsung ein 16 Stockwerke großes Hochhaus gebaut. Grafik: Art-Invest Real Estate /OFB

Schwarzer Tag für Schwalbach. Das koreanische Unternehmen Samsung Electronics hat heute bekannt gegeben, dass es seine Deutschlandzentrale im Jahr 2024 vom Kronberger Hang nach Eschborn verlegen wird. Schwalbach verliert damit seinen mutmaßlich besten Gewerbesteuerzahler.

Die mehr als 800 Mitarbeiter werden dann ihre neuen Büros in einem neuen Gebäude auf dem Areal des heutigen Hellweg-Baumarkts beziehen. Die Planungen für das 17.600 Quadratmeter große Gebäude sind bereits erstellt. Die nach Angaben von Samsung langfristig angemieteten Büroflächen sind verteilt auf ein 16-geschossiges Hochhaus sowie einen unmittelbar angrenzenden Flachbau. Gebaut wird voraussichtlich ab Ende nächsten Jahres.

Die Büroflächen werden flexibel nutzbar sein und bis ins Detail auf die Bedürfnisse von Samsung zugeschnitten. Die Räumlichkeiten bieten Möglichkeiten für neue Konzepte, die auch den veränderten Anforderungen an hybride Arbeitsmodelle Rechnung tragen. Die Mitarbeiter sollen aber nicht nur von moderner Architektur und Innenraumgestaltung profitieren, sondern auch von einer optimalen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie an die Autobahnen 5, 66 und 648 und das Frankfurter Autobahnkreuz bekommen. „Wir freuen uns sehr, dass unser neuer Firmensitz in Eschborn jetzt Realität wird“, sagt Man-Young Kim, der Präsident von Samsung Electronics.

Ein schwerer Schlag ist der angekündigte Umzug dagegen für Schwalbach. Schließlich gehört Samsung zu den Unternehmen in Schwalbach mit den meisten Mitarbeitern und mutmaßlich auch zu den Top-Gewerbesteuerzahlern. Bürgermeister Alexander Immisch hat bis zum Schluss gehofft, dass der bisherige Standort am Kronberger Hang doch noch das Rennen macht. Doch am Ende reichte es nur für Platz zwei. „Samsung hat uns aber bestätigt, dass wir nichts falsch gemacht haben“, berichtet Alexander Immisch, der bereits am Montag über die Entscheidung informiert worden ist. Jetzt gelte es für die Zeit nach dem Wegzug von Samsung neue Unternehmen nach Schwalbach zu holen. „Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen.“ red

6 Gedanken zu „Samsung zieht nach Eschborn

  1. Ok, dann holen wir doch den Hellweg-Baumarkt nach Schwalbach, am besten zur S-Bahn Haltestelle
    Schwalbach-Nord. Dann kommen wieder Gewerbesteuer und Arbeitsplätze nach Schwalbach.

  2. Spaziergang durch Schwalbacher Felder nicht mehr möglich? Was für eine Begründung. Die armen Samsung-Mitarbeiter!! Dann spazieren sie eben durchs Arboretum. Dafür brauchen sie nur über die Kreuzung am Hellweg zu gehen…

  3. Ich kann den beiden Kommentaren nur zustimmen. Hoffe nur, dass die verantwortlichen Politiker wach werden und endlich eine saubere Verkehrsgestaltung mit Hessen Mobil im Zusammenhang mit einem Stadtentwicklungsplan erarbeiten und umsetzen. Ferner ist zu berücksichtigen und ggf. anzupassen: Schwalbach hat einen Gewerbesteuer-Hebesatz von 350%, Eschborn von 330%!

  4. Aber den einst schönen Blick auf die Kronberger Burg kann Samsung dann uns aber nicht mehr zurückgeben. Oder wird dieses Bürogebäude wenigstens rückgebaut? Benötigt wird es sicherlich nicht mehr. Wird vermutlich Jahrzehnte ohne rechten Nutzen vor sich hinvegetieren. Und Eschborn bekommt demnächst vergoldete Bürgersteige.

  5. Ein Spaziergang durch die Felder in Schwalbach während der Mittagspausen wird für die Mitarbeiter von Samsung dann nicht mehr möglich sein.
    Die befestigten sauberen Wege boten sich stets dafür an.
    Diese Erholungsphase wird, wie man beobachten kann, von vielen gerne genutzt.
    Meiner Meinung nach ein großer Nachteil für die Beschäftigten und letztendlich für die Firma.

  6. Seit Jahren beschäftigen sich die Stadtverwaltung und die Politiker mit dem Straßenausbau und Verkehrsanbindungen rund um Kronberger Hang.
    Ergebnis sehen wir jetzt.
    Jetzt kommt die Abrechnung von Samsung.
    Am Ende bezahlen alle Schwalbacher für die Unfähigkeit der Politik und der Stadt.

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