Nein, schön ist es nicht, dass Samsung in knapp vier Jahren Schwalbach verlassen wird. Eine Katastrophe – wie viele sagen – ist der angekündigte Wegzug jedoch nicht. Denn die meisten hessischen Städte vergleichbarer Größe würden sich freuen, wenn sie die Einnahmen und Rücklagen hätten, die Schwalbach auch nach dem Abschied des koreanischen Elektronikriesens noch haben wird. Außerdem: Samsung zieht nach Eschborn, so dass die mutmaßlich gewaltigen Gewerbesteuerzahlungen des Konzerns über die in Schwalbach vielgescholtenen Umlagen dann doch zum Teil wieder in der Stadt landen.
Die Entscheidung von Samsung deckt allerdings eine Schwalbacher Schwäche auf: Die Nachbarstadt hat mit ihrem Gewerbegebiet Süd großen Konzernen einfach viel mehr zu bieten als Schwalbach mit seinem halbfertigen Kronberger Hang. Während dort Millionen in die Infrastruktur des Gewerbegebiets investiert werden, schafft es Schwalbach nicht einmal, seine Geldquelle ordentlich zu erschließen. Mit Sackgassen, schlechten Straßen und Brombeerhecken lockt man jedenfalls keine Weltkonzerne.
Doch statt Verbesserungen am Kronberger Hang zu diskutieren, reden die Stadtverordneten in Schwalbach lieber lange darüber, wie über einem alten Parkhaus preiswerte Wohnungen entstehen oder ob die kümmerlichen Kastanien am unteren Marktplatz gefällt werden sollen oder nicht.
Das Gewerbegebiet am Kronberger Hang ist der Schlüssel zum langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der Stadt. Es wird Zeit, dass es auf der politischen Prioritätenliste endlich nach oben rückt.
Lesen Sie dazu auch den Bericht „Samsung zieht nach Eschborn“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!
s.g. Herr Straka, genau so war es !!!
Herr Schlosser, Sie sprechen mir aus der Seele, besser und wahrheitsgemäßer kann man es nicht beschreiben !! Gratulation für diesen Bericht. Grüße Sie und frohe Weihnachten… Ihr J. Dierolf
Wer hat denn damals gegen den Kronberger Hang gestimmt? Richtig, es waren CDU UND GRÜNE.
Lieber Herr Schlosser,
da legen Sie mit Ihren Feststellungen „den Finger in eine offene Wunde“. Was immer man früheren Eschborner Bürgermeistern nachsagen mag, gleich ob von CDU, SPD oder FDP gestellt, sie alle wussten durch kluge Politik Eschborn zur wirtschaftlich reichsten Gemeinde zu machen. Ihren Lebensabend verbringen sie dann, wie zuletzt der „Vater des Wohlstands,“ Hans-Georg Wehrheim, im verschlafenen Schwalbach.
Bleibt zu hoffen, dass unser neuer Bürgermeister, über den Nachbar-Zaun zu Ihnen schaut und die Zeichen der Zeit erkennt bzw. danach handelt. Beginnen kann er damit schon in 10 Tagen!
Beste Weihnachts- und Neujahrsgrüße!
Karlheinz w. Huber