12. März 2021

„Zeichen, die positiv stimmen“

Schwalbach hat mit einer Inzidenz von 98 erneut den schlechtesten Wert im Main-Taunus-Kreis. Grafik: MTK

Ab dem 22. März soll es auch in Schwalbach kostenlose Corona-Tests geben. Dann startet das Testzentrum in der Limes-Apotheke am Marktplatz 23.

Darüber hinaus wird es im Main-Taunus-Kreis elf weitere Stellen geben, an denen die sogenannten „Bürgertestungen“ möglich sind. Für Schwalbacherinnen und Schwalbacher kommen auch das Testzentrum Sulzbach in der Wiesenstraße 5 in der Nachbargemeinde und das ASB-Testcenter in der Elly-Beinhorn-Straße 1c im Gewerbegebiet Camp-Phönix-Park in Frage. Das Testzentrum in Eschborn ist bereits in Betrieb, das in Sulzbach startet am Montag. Eine Übersicht über alle Testzentren im Kreis gibt es hier. Nach der Allgemeinverfügung des Kreises können Bürger sich ab sofort auch ohne Symptome von Ärzten, Apotheken, Laboren oder Rettungs- und Hilfsorganisationen testen lassen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Ein Test ist – je nach Verfügbarkeit des dafür nötigen Materials – einmal pro Woche möglich. Darüber wird eine Bescheinigung ausgestellt. Fällt der Test positiv aus, wird das Gesundheitsamt informiert, und der Bürger muss sich in Quarantäne begeben.  

Grundsätzlich kommen nach Angaben von Landrat Michael Cyriax und Gesundheitsdezernentin Madlen Overdick die Corona-Impfungen und Testungen im Main-Taunus-Kreis „weiter voran“. Wie die beiden heute mitteilten, ist das Impfzentrum des Kreises in Hattersheim inzwischen zu 80 Prozent ausgelastet. Weitere Gruppen werden geimpft und Schnelltests auch ohne Symptome kostenlos angeboten – demnächst in einem Pilotversuch auch an vier Schulen. „Wir haben viele Zeichen, die positiv stimmen“, so Michael Cyriax. Das Land sei aber gefordert, die Impflieferungen weiter zu steigern und organisatorische Abläufe vor allem bei der Impfanmeldung zu verschlanken.

900 Impfungen täglich

Das Impfzentrum des Kreises kann jetzt mehr als 900 Impfungen pro Tag durchführen. Das entspricht einer Auslastung von 80 Prozent. Wie der Landrat und die Gesundheitsdezernentin erläutern, haben größere Lieferungen von Impfdosen des Landes dafür gesorgt, dass dort mittlerweile rund 900 Termine pro Tag laufen. Allerdings müsse das Land die Lieferungen weiter aufstocken, damit die Kapazitäten von 1200 Impfterminen am Tag voll genutzt werden kann. Geimpft werden mittlerweile auch Personen der zweiten Priorisierungsgruppe. Dazu zählen Menschen von 70 Jahren an und gesundheitlich besonders gefährdete Gruppen wie Dialysepatienten. Nach wie vor aber werden Termine für die Impfungen zentral durch das Land vergeben. Der Main-Taunus-Kreis und das Kreisgesundheitsamt haben keinen Einfluss darauf.

Mobile Teams des Impfzentrums fahren dem Kreis zufolge mittlerweile auch in Behinderteneinrichtungen, um dort zu impfen. Geplant sind derzeit auch Impfungen in Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünften. 2.331 Personen aus der ersten Priorisierungsgruppe haben den Wunsch geäußert, zuhause geimpft zu werden. Das Deutsche Rote Kreuz und der Arbeiter-Samariter-Bund als Betreiber des Impfzentrums werden jetzt alle diese Personen anrufen und Termine vereinbaren.

An vier Pilot-Schulen bietet der Kreis ab Montag Schnelltests für Schülerinnen und Schüler an, darunter auch an der Albert-Einstein-Schule. Die Schüler können sich kostenlos und auf freiwilliger Basis einmal wöchentlich testen lassen. Nötig sind bei Minderjährigen schriftliche Einverständniserklärungen der Eltern. Angeboten werden die Tests für die Jahrgänge 1 bis 6 und die Abschlussklassen.

Aktuelle Zahlen

Kreisweit bleibt die 7-Tage-Inzidenz derzeit weitgehend stabil. Heute lag sie bei 51. Schwalbach liegt weiter mit 98 deutlich über dem Durchschnitt. Seit gestern gab es erneut vier neue Fälle, so dass derzeit 30 Personen mit Sars-Cov2 infiziert sind. Zwei neue Fälle wurden aus der Evangelischen Kita „Mittendrin“ gemeldet. Die Betroffenen Kinder haben die Einrichtung aber seit Ende Februar nicht mehr besucht. Insgesamt hat es in Schwalbach bis heute 460 positive Tests gegeben. red

Ein Gedanke zu „„Zeichen, die positiv stimmen“

  1. „Wer viel misst, misst Mist“ sprach mein Meister zu mir, vor vielen Jahrzehnten, als frischer Lehrling zum Feingeräteelektroniker.
    Durch diese Ausbildung durfte ich erlernen und erleiden, wie schnell Messungen zu fehlerhaften Messdaten führen die zu falschen Interpretationen der Wirklichkeit und somit zu falschen Handlungen führen.
    Da mich dies ein Berufslebenlang immer wieder begleitete, hinterfrage ich alle Messmethoden auf Plausibilität.
    Sowohl ein Anitkörper-Schnelltest, wie er nun angeboten wird, als auch der PCR-Test, sind in ihrer Technologie genial, aber nicht unfehlbar, wie jedes Messmittel.
    Ein Test kann falsch positiv anzeigen. Ist mir vor Wochen bei einem Schnelltest passiert. Ich war symptomfrei, aber die Einfärbung auf dem Teststreifen war nicht ein-eindeutig ablesbar. Bei jedem positiven Test, wo keine Symptome vorliegen, ist eine zweite Testung notwendig!
    So schreibt es die WHO vor und auch die Regel der Messkunst. Bei mir wurde ein zweiter Test durchgeführt, negativ.
    Ich hoffe, diese doppelte Prüfung wird auch an den neuen Testzentren durchgeführt, bei Mitmenschen die sonst keine Erkältungssymptome haben. Denn auch die falsch-positiven Tests führen ja sonst zu falschen Handlungen weil dadurch die Inzidenzzahl steigt obwohl kein Infektionsgeschehen vorliegt.
    Werden auch Geimpfte sich zum Test melden? Eine Impfung stimuliert das Abwehrsystem, ein Test könnte anschlagen und eine Corona-Infektion signalisieren wo keine ist.
    Es ist also nicht ganz einfach sauber zu messen und die Daten daraus so zusammenzuführen, dass eine Inzidenzzahl entsteht, die wirklich das Infektionsgeschehen in unserem Kreis abbildet.
    Meinen Respekt an alle Beteiligten, die an dieser komplexen Aufgabe beteiligt sind, eine valide Inzidenzzahl zu ermitteln von der soviel abhängt, bis hin zum nächsten kompletten harten Lockdown. Das erfordert einen sehr verantwortlichen, fachlich kompetenten Umgang bei der Umsetzung der Messmethodik, Erfassung und Interpretation der Daten und Auswertung der Statistik.

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