19. Mai 2021

Das Jugendparlament hat die finanzielle Unterstützung für eine Veranstaltung gegen Antisemitismus beschlossen

Jugendparlament will U18-Wahlen

Im großen Saal des Bürgerhauses trafen sich das Jugendparlament zusammen mit Stadtverordnetenvorsteher Günter Pabst und Bürgermeister Alexander Immisch, um die Interessen der Jugend zu besprechen. Foto: Brehm

Am vergangenen Dienstag tagte das Jugendparlament  und setzte sich für die Interessen der Jugendlichen in Schwalbach ein. Anwesend waren abgesehen von den Jugendlichen Stadtverordnetenvorsteher Günter Pabst, Bürgermeister Alexander Immisch und Achim Lürtzener vom Jugendbildungswerk. Unter anderem hat sich das Jugendparlament in der Vergangenheit für neue Tischtennisplatten, Volleyballnetze und Sitzgelegenheiten eingesetzt.

Ein großer Punkt an dem Abend war die U18-Bundestagswahl. Bei dieser können alle Jugendlichen und Kinder ein paar Tage vor der Bundestagswahl im September wählen gehen und so ihre Meinung zur momentanen Politik preisgeben. Das Jugendparlament plant diese bundesweite Aktion auch in Schwalbach umzusetzen. Dafür will das Gremium Plakate drucken lassen, auf den Social-Media-Plattformen die Werbetrommel rühren. An den „Wahlen“ kann jeder unter 18 teilnehmen, solange die Wahl eigenständig und geheim ist, so wie es bei den normalen Wahlen auch zugeht.  Das Ziel der Aktion ist es, das Meinungsbild der Jugendlichen herauszufinden  und diese näher an das Thema Politik zu bringen.

Günter Pabst stellte zudem noch eine Arbeitsgruppe vor, die alle Straßennamen in Schwalbach auf Namen prüfen soll, die mit der Nazi-Zeit und Antisemitismus in Verbindung stehen, nachdem der Rudolf-Diez-Weg, wie berichtet umbenannt werden soll. Der hessische Heimatdichter gilt heute als Antisemit, der den Aufstieg Hitlers bejubelt hat. Die Arbeitsgruppe soll nun recherchieren, ob andere Straßennamen in Schwalbach Bezug auf Personen aufweisen, denen Antisemitismus vorgeworden wird. Günter Pabst schlug dem Jugendparlament vor, später im Jahr einen Vertreter für die Arbeitsgruppe zu benennen, der die jüngere Generation in der Diskussion vertreten soll.

Außerdem hat Achim Lürtzener in der Sitzung eine Veranstaltung vorgestellt, bei der sich Künstler gegen Antisemitismus einsetzen. Die Teilnahme kostet normalerweise 40 Euro. Das Jugendparlament hat am vergangenen Dienstag jedoch beschlossen den Preis für alle Jugendlichen, die teilnehmen möchten, mit zehn Euro zu subventionieren, um das Angebot zugänglicher zu machen.

Wer Interesse an der Arbeit des Jugendparlamentes hat kann die Webseite besuchen. rb

 

 

Ein Gedanke zu „Jugendparlament will U18-Wahlen

  1. U18-Bundestagswahl
    Eine gute und steinalte Idee: Wir haben so etwas zu meiner Schulzeit – ich bin 1948 geboren – ganz selbstverständlich vor den Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen gemacht. Da waren wir etwa 14 Jahre alt und führten das ganz selbstverständlich weiter fort. Unsere Wahlergebnisse wurden eingehend besprochen – nicht nur im Unterricht. Unsere Eltern waren zu einem großen Teil in Politik, Gewerkschaft und Kirchengemeinde engagiert. Davon blieb natürlich an uns auch etwas hängen, wir wollten mehr in unserer Gemeinde machen als nur dort zu leben. Viele von uns haben aus dem Wunsch Taten folgen lassen.
    Mag sein, dass aus der offenbar neu geborenen alten Idee mehr junge Leute angeregt werden, sich für Politik – im weitesten Sinne des Wortes – zu interessieren und dann auch selbst Hand anzulegen. Es ist jedenfalls uns allen zu wünschen.

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