14. Juli 2021

CDU und SPD für zukunftsweisenden Plan für das Gewerbegebiet am „Kronberger Hang“

Standort für Rechenzentren

Nachdem das Kreisbauamt den Bau eines Rechenzentrums im Gewerbegebiet „Kronberger Hang“ genehmigt hat, möchten CDU und SPD mit einem Prüfantrag die ersten Schritte zur strategischen Gesamtplanung sowie zur Entwicklung eines Wirtschaftskonzepts für das Gewerbegebiet Kronberger Hang anstoßen.

Diese Planung soll über die innere und äußere Erschließung hinausgehen. Die Region Frankfurt mit der Nähe zum Frankfurter Mega-Internetknoten „DE-CIX“ ist nach London der zweitwichtigste Standort für Rechenzentren in Europa. Viele neue Großrechenzentren im Rhein-Main Gebiet sind bereits im Bau oder geplant.
Daniela Hommel von der CDU meint dazu: „Der Kronberger Hang ist ein idealer Rechenzentrumsstandort, und es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis weitere Bauanträge für die Errichtung von Rechenzentren in diesem Gebiet gestellt werden. Allerdings: Rechenzentren beanspruchen viel Fläche, verbrauchen viel Strom, schaffen direkt kaum Arbeitsplätze, sind städtebaulich wenig ansehnlich und bringen geringe Steuereinnahmen.“
Das Bestreben Rechenzentren komplett zu verhindern, wäre dennoch ein Eigentor: Für viele Branchen, die von der Nähe zu Rechenzentren abhängig sind, ist der Standort „Kronberger Hang“ sehr attraktiv.
Mit Blick auf die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt führt Katrin Behrens von der CDU aus, dass deshalb geklärt werden muss, wie über Satzungsrecht, Änderungen der Bebauungspläne und Zusammenarbeit mit Rechenzentrumsbetreibern, Energieversorgern, Grundstücks- und Gebäudebesitzern ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept für den Kronberger Hang erstellt werden kann. „Wir wollen eine Monokultur von Rechenzentren verhindern und ein attraktives Erscheinungsbild des gesamten Gewerbegebiets mit einem ausgewogenen Mix aus Büro- und Lagerfläche, Gastronomie und Rechenzentren sicherstellen“, erklärt die Christdemokratin. Der digitale und energieeffiziente Ausbau der Infrastruktur im Gewerbegebiet sei ein wesentlicher Aspekt für das Gesamtkonzept.
SPD-Fraktionsvorsitzender Eyke Grüning ergänzt: „Neue Rechenzentren müssen ökologisch geplant werden, möglichst begrünt und Kohlendioxid-neutral sein und idealerweise nur mit Ökostrom betrieben werden. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit Rechenzentrumsbetreibern und Energieversorgern geklärt werden, wie die Abwärme von Rechenzentren für die Beheizung von Wohnungen und Büros genutzt werden kann, zum Beispiel durch Anschluss an das benachbarte Limes-Fernheizwerk.“ red

2 Gedanken zu „Standort für Rechenzentren

  1. Es gibt ja bereits Konzepte, di umgesetzt werden um die Abwärme zu nutzen.
    z.B. Mainova baut sowas gerade in Frankfurt!
    „Westville: Die rund 1.300 geplanten Wohnungen- und Gewerbeeinheiten zwischen Kleyer-, Rebstöcker- und Ackermannstraße haben einen Jahresbedarf von 4.000 Megawattstunden (MWh) Wärme. Diese werden zu 60 Prozent aus der Abwärme (2.400 MWh) des benachbarten Rechenzentrums von Telehouse gedeckt. Den Rest deckt unsere Fernwärme.“
    Oder auch das eine Sartup, das ein Gewächshaus für Algen auf dem Dache eines Rechenzentrums am laufen hat.

  2. Empfehlenswerter F.A.Z. Beitrag: Ärger in der Hauptstadt der Daten
    https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/rechenzentren-in-frankfurt-kein-wirklich-gutes-verhaeltnis-17442024.html?GEPC=s9

    Es gibt augenscheinlich zwei frei Flächen am Kronberger Hang die einer Bebauung harren. Die anderen Flächen sind bebaut und werden genutzt. Aus einem Bürogebäude lässt sich nicht einfach ein Rechenzentrum gestalten, siehe ein Musterexemplar an der Eschborner Strasse auf Eschborner Gemarkung.
    Wenn Samsung geht sollte alles daran gesetzt werden, die Gewerbesteuerausfälle zu kompensieren. Das geht nicht kleinteilig, schon gar nicht mit Restaurants oder Lagerflächen (Storerooms). Schwalbach als Wurmfortsatz der Hauptstadt der Daten…., das hilft unserem Gemeinwesen gar nicht.
    Der Kronberger Hang wurde an das Fernheiznetz angeschlossen( mit Anschluss und Benutzungszwang), um die Auslastung der überdimensionierten Anlage besser zu gestalten. Wenn jetzt Abwärme eingeleitet werden soll (abgekauft?), fehlen künftige Nutzer, auf die die Kosten mit umgelegt werden können. Das ein hoher Stromverbrauch auch entsprechende Kooperationsbereitschaft der Netzbetreiber (Ausbau) voraussetzt, ist selbstredend.

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