19. September 2022

Der Schwalbacher Künstler Thomas Laszlo Zahoczky ist im Alter von 83 Jahren gestorben

Ein Leben für die Malerei

Der Schwalbacher Künstler Thomas Laszlo Zahoczky hinterlässt viele Spuren in Schwalbach. In seinen wunderbaren Kunstwerken wird er „weiter in unserer Mitte leben“. Foto: Kulturkreis GmbH

Die Malerei war sein Leben, die Kunst und all das, was damit zusammenhing, trieben ihn an, waren sein Lebenselixier – Thomas Laszlo Zahoczky, von vielen nur freundschaftlich Laszlo genannt, ist nun im Alter von 83 Jahren gestorben.

Er war nicht nur Schwalbacher Künstler, er war jahrzehntelang Leiter des Arbeitskreises Kunstkreis und er nahm das Wort Arbeitskreis wörtlich: Ein Mann der Tat, voller Ideen, Inspiration und Energie, ein Mann der zupackte. Wenn man ihn fragte, ob er helfen könne, war das für ihn eine Selbstverständlichkeit.
Die Anzahl der Ausstellungen, die er gehängt hat, im Schwalbacher Rat- und Bürgerhaus, in der Kulturkreis Galerie aber auch in anderen Städten wie zum Beispiel Hofheim oder Wiesbaden, kann man gar nicht alle aufzählen. Er hatte auch Unterstützung durch weitere Kunstkreis-Mitglieder, aber er war der Motor, der Mann, der nie fehlte, auf den man sich immer verlassen konnte.
Malen und seine Erfahrung hierbei wollte er gern weitergeben. Viele Kinder haben seine Mal- und Bastelkurse besucht und man merkte ihm an, wie gerne er sein Wissen weitergab, wie viel Freude ihm diese Kurse, auch die für Erwachsene bereiteten. So hat er vielen Schwalbacherinnen und Schwalbachern die ersten Malschritte gezeigt, sie weiter begleitet, ihre Kreativität gefördert.
Es gab bislang keinen Fasching in St. Pankratius ohne seine großformatigen Bühnenbilder, die stets das Jahresmotto aufnahmen. Er war Schwalbachs Haus- und Hofmaler, stets zur Stelle, bis zuletzt. Sein letzter Auftrag war es, ein Jubiläumsbild für das 25-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum mit Olkusz zu malen. Kaum war die Idee geboren, kam er auch schon am nächsten Tag mit der Skizze ins Büro und am Ende der Woche war das Gemälde geschaffen. Es wurde nun zum Jubiläum an die Stadt Olkusz geschenkt und wird dort in Olkusz einen würdigen Platz finden.
Überhaupt sind seine Kunstwerke überall zu finden. Wer kennt sie nicht, die Windmühlen auf dem Marktplatz? Im Rathaus finden sich in jedem Stockwerk in den Fluren und Büros seine Gemälde. „Wir von der Kulturkreis GmbH baten ihn einmal, die Feste Altstadtfest, Weihnachtsmarkt und Sommertreff im Bilde festzuhalten und so hängen sie nun in der Geschäftsstelle mit der ihm eigenen künstlerischen Freiheit, farbenfroh und wunderschön“, berichtet Anke Kracke, Geschäftsführerin der Kulturkreis GmbH.
Zuletzt hat Thomas Laszlo Zahoczky auf der Frühjahrsausstellung im Mai der Kulturkreis GmbH und der Stadt eine Skulptur geschenkt und beschlossen, dass sie ihren Ehrenplatz im dritten Stock, dem Stockwerk, in dem zahlreiche Bilder verschiedener Schwalbacher Künstler die Wände zieren und wo die Kulturkreis GmbH ihr Domizil hat, erhalten sollte. „Wir freuen uns, dass wir dieses schöne Geschenk erhalten haben“, sagt Anke Kracke.
Zum Altstadtfest und auch zu anderen Festen hat er gerne eine großformatige Leinwand genommen, diese in viele kleine Quadrate unterteilt und Kinder diese bemalen lassen. Dieser Mann sprühte vor Ideen, wurde nie müde in seinem stetigen künstlerischen Prozess. Beeindruckend seine Lebenswerk-Ausstellung 2019 in der Kulturkreis Galerie zu seinem 80. Geburtstag – Bilder, die einiges über das Leben Laszlos erzählten, von seinen schlimmen Kindheitserfahrungen, seiner Flucht mit seiner Frau Edith aus Ungarn und von seinem neuen Zuhause hier in Schwalbach.
Schwalbach wurde sein Zuhause und es gab viele Einladungen zu ihm in den Garten, denn er war ein großzügiger Gastgeber, gemeinsam mit seiner Frau Edith. Thomas Laszlo Zahoczky, „unser Schwalbacher Kunstmaler“, Mitglied im Bund Bildender Künstler (BBK), war auch immer mit seinen Werken auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt im Römer vertreten.
„Uns bleibt die Erinnerung an einen lieben Menschen und uns bleiben seine vielen wunderbaren Kunstwerke, durch die er weiter in unserer Mitte leben wird“, lautet der Nachruf der Kulturkreis GmbH. red

Ein Gedanke zu „Ein Leben für die Malerei

  1. Ich habe Herrn Zahoczky kennenlernen dürfen und kann die Aussagen im Nachruf nur bestätigen. Ich habe mir auch ein Bild von ihm malen lassen, dass einen schönen Platz in meiner Wohnung gefunden hat. Leider müsssen auch die Besten irgendwann gehen und wir müssen lernen, damit umzugehen.
    Ich hoffe, dass wenigstens es eine würdige Nachfolge zur Leitung des AK Kunstkreis der Kulturkreis GmbH gefunden wird, sodass dieser Teil seines Wirkens weiter geführt werden kann.

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