Am 24. September wurde für das Projekt „Mutter Krauss“ der nächste Schritt vollzogen. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr fand ein Flohmarkt statt, auf dem allerlei Inventar zum Verkauf angeboten war.
Eine gusseiserne Tafel neben dem Torbogen in der Sauererlenstraße 13 gibt Auskunft, das Haus „Mutter Krauss“ habe eine jahrhunderte alte Tradition und ursprünglich Gasthaus „Zum Hirschen“ geheißen, 1670 urkundlich erwähnt. Wobei sich am und im Gebäude allerdings widersprüchliche Schreibweisen bezüglich des Namens „Krauss“ finden lassen, nämlich „Kraus“ und „Krauss“. Im Türbalken über dem straßenseitigen Eingang zum Kutscherhaus ist als Name zum Beispiel „17 Franz Joseph Kraus 99″ eingeschnitzt. Die Fassadenmalerei darüber besagt, das „Traditions Restaurant Mutter Krauss“ sei seit dem Jahr 1668 bekannt.
Die Traditionsgaststätte mit Hotelbetrieb „Mutter Krauss“, in Sichtweite zum historischen Rathaus, in der Schulstraße an der Ecke Taunusstraße ist seit 2020 geschlossen, nachdem der letzte langjährige Betreiber, Marco Vogel, verstorben ist. Gegenwärtig sind in den dort noch verfügbaren Hotelzimmern sich selbst versorgende Gäste aus der Ukraine einquartiert.
Die Erbengemeinschaft des Erblassers Marco Vogel hat die Immobilie zum Kauf angeboten, ein Insolvenzverfahren wurde eröffnet und das Objekt für 1,7 Millionen Euro verkauft an fünf Familien aus dem Rhein-Main-Gebiet. Laut Anastasios Papakostas, dem Sprecher der Investorengruppe, soll ein Konzept verwirklicht werden, das an Tradition anknüpfend mit moderner Kombination aus Wohnen und Gastronomie ein attraktives Angebot ergibt.
Der Flohmarkt diente nun als Teil der Vorbereitungen für das gegenwärtige „Mutter Krauss“-Projekt. Er war im ehemaligen Biergarten verteilt und in einem kleinen Nebenraum eingerichtet. Bei günstiger Witterung und Trockenheit mit milden Temperaturen wurde die Veranstaltung zahlreich und rege besucht. Vielfach gab es ein Wiedersehen und Begegnungen sowie Gelegenheiten für Gespräche über vergangene Zeiten und Erlebnisse im Haus „Mutter Krauss“.
So manche haben kuriose Dinge gekauft. Viele Sachen konnten verkauft werden. Angeboten wurde so ziemlich alles, was sich bewegen und transportieren ließ. Dazu gehörten Schilder wie zum Beispiel „Rezeption“, „Historischer Saal“, „Vorsicht Stufe“ oder auch „Zimmer 1-21″ und „Toiletten“ sowie „Mutter Krauss Bar“. Daneben gab es diverses Dekorationsmaterial für die Oster- oder Weihnachtssaison, Vasen, Kerzenständer, Besteck, Gläser, Service-Teile, gerahmte Wandbilder und sogar gelbe Sitzmöbel wie Sessel und Canapés aus den Gästezimmern. Selbst der offizielle DFB Turnier Kicker stand im Entree gegenüber der ehemaligen Rezeption noch bereit.
Die historischen Wandgemälde im Tradition- und Festsaal waren hingegen zuvor schon zum Eigentum der Stadt Schwalbach geworden – als Vermächtnis.
Wie es mit der Liegenschaft „Mutter Krauss“ weiter geht, steht noch nicht endgültig fest. Es steht noch eine behördliche Entscheidung aus, ob als Hotelartiger Betrieb, oder als Liegenschaft für Eigentumswohnungen.
Entschieden ist jedoch bereits, dass die Genussbotschaft in das Kutscherhaus einziehen soll, weil der Mietvertrag am bisherigen Standort in der Taunusstraße ausläuft und nicht verlängert wird. te
„Wie es mit der Liegenschaft „Mutter Krauss“ weiter geht, steht noch nicht endgültig fest. Es steht noch eine behördliche Entscheidung aus, ob als Hotelartiger Betrieb, oder als Liegenschaft für Eigentumswohnungen.“
So, so, Eigentumswohnungen sind im Blick. Hoffentlich mit gutbürgerlicher Küche, ehemaligem Spitzenkoch und Bier aus der Elbphilharmonie.
Wieviel Märchenstunden gibt es in Schwalbach noch?
Ach so, zu den besonders genannten Spenderinnen und Spendern des „Kindertaler“ zählt eine der Eigentümerfamilien auch noch.