Warum heißt der Dalles im alten Ort eigentlich nicht mehr „Adolf-Hitler-Platz“, so wie es in den 30er- und 40er-Jahren war? Die Antwort ist jedem klar. Aber warum ist das bei glühenden Nazis wie Rudolf Dietz oder üblen Opportunisten wie Julius Brecht nicht klar? Sie haben es auf Grund ihres nachgewiesenen Fehlverhaltens einfach nicht verdient, die Ehre zu bekommen, dass eine Straße nach ihnen benannt wird. Folglich ist es keine Frage, dass dieser Fehler aus den 60er-Jahren korrigiert werden muss – und zwar nicht nur mit einem kleinen Zusatzschildchen, sondern mit anderen Straßennamen.
Für die Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Straßen ist das natürlich sehr unangenehm und sie machen sich zu Recht sorgen. Daher muss die unvermeidbare Umbenennung so verträglich wie möglich ablaufen. So könnten die beiden Straßen zum Beispiel für einige Jahre zwei Namen tragen, bis alle Dokumente und Verträge in aller Ruhe geändert sind. Und Kosten dürfen den Betroffenen selbstverständlich auch nicht entstehen.
Wenn die Stadtverordneten hier praktische Lösungen finden, werden auch die Anwohner froh sein, die belasteten Namen loszuwerden. Weiter nach Rechtfertigungen zu suchen, wie, warum und mit welchen Mitteln Straßen die Namen von Nazi-Sympathisanten behalten können, ist dagegen verschwendete Zeit.
Lesen Sie dazu den Bericht „Anwohner wollen keine Änderungen“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!
Ganz genau so ist es!! Besten Dank für diesen klugen und gelungenen Kommentar.
Lt. Wikipedia: „Debatte und kommunaler „Sonderweg“ in der Kurstadt Bad Camberg
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Bad Camberg hat für die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 26. Juni 2012 beantragt, die Bad Camberger Rudolf-Dietz Straße umzubenennen.Der Antrag wurde abgelehnt.Ersatzweise wurden, als Ergänzung der Straßenschilder, im April 2013 Schilder mit dem Hinweis auf die NS-Vergangenheit des Autors angebracht. Die Mehrheit von CDU und SPD in der Stadtverordnetenversammlung begründete diese Option mit dem Versuch, so an die NS-Zeit „erinnern“ zu wollen und ein „Mahnmal der Erinnerung“[16] an die „dunkle Seite der Geschichte“ zu schaffen, um das „Geschehene in Erinnerung zu behalten“, so ein CDU-Abgeordneter.“
Das bedeutet wohl viel weniger Aufwand und die Anwohner dürften damit auch zufrieden sein.