Zum Artikel „Pläne sollen überarbeitet werden“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Engelbert Krüger. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.
Bereits Ende Juni sprachen die Anwohner in der Bauausschuss-Sitzung die mit dem Neubau der Kita verbundenen Probleme an. Es war klar, dass in diesem Rahmen dafür keine Lösung gefunden wird. Eine Klärung wurde an die Kirchengemeinde delegiert. Aber auch einige Abgeordnete von CDU und SPD sahen ein, dass die Stadt Interesse und Verantwortung an einer anliegerfreundlichen Umsetzung hat und machten sich für einen gemeinsamen Kita-Ausschuss stark, um die Problempunkte kurzfristig anzugehen.
Allerdings hatte die Stadtverwaltung bis zur darauffolgenden Bauauschuss-Sitzung am 6. September, also ein Vierteljahr später, noch keine Kita-Ausschuss-Sitzung einberufen. Der Architekt erläuterte lediglich eine geringfügig abgeänderte Planungsidee. Man hatte tatsächlich erkannt, dass das Gelände teilweise angeschüttet worden war und deshalb eine geringfügige Tieferlegung des Gebäudes geprüft werden könnte.
Es wird mehr als deutlich, dass die Stadtverwaltung die Klärung der von den Anwohnern angesprochenen Probleme und die Realisierung des Kita-Baus ausschließlich auf die Kirchengemeinde und die Anlieger abschiebt, obwohl sie die Versorgung mit Betreuungsplätzen sicherstellen müsste.
Wenn das Thema Altstadt-Rahmenplan auf den Tisch kommt, wurden die Kritiker des Baus schon mehrfach mit dem fadenscheinigen Argument abgespeist, dass der bisherige Kindergarten ebenfalls nicht der Gestaltungssatzung entsprochen habe. Logisch, denn die gab es zu Zeiten des damaligen Baus ja noch gar nicht.
Statt vom Aufbau der alten Burg zu träumen und ein möglichst billiges Kita-Monstrum zu bauen, sollten unsere Stadtoberen lieber Betreuungsplätze schaffen und dabei den von ihnen selbst kreierten Altstadtrahmenplan samt Gestaltungssatzung einhalten — genauso, wie sie es von den Schwalbacher Bürgerinnen und Bürgern einfordern.
Einen erneuten Antrag der Grünen auf Bildung eines gemeinsamen Kita Ausschusses schmetterte die Mehrheit von SPD und CDU rigoros ab. Es zählen weder die Terminzusagen an die Eltern noch die schwierigen Umgebungsbedingungen.
Mittlerweile kursiert sogar das Gerücht, dass die Anwohner den Bau bewusst blockieren, weil sie keine Kita in ihrer Nachbarschaft wollen. Richtig ist vielmehr: Kein Anwohner ist gegen die Kita, wohl aber gegen ein alles überragendes Gebäude, das nicht ins Altstadtbild passt, mit dem noch mehr Fläche versiegelt wird und das kaum Platz für Spielmöglichkeiten im Freien lässt.
Engelbert Krüger,
Schwalbach