2. Februar 2024

Leserbrief

„Margot-Frank-Weg wäre gut“

Zum Artikel „Vorschläge für Straßennamen“  erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Gerhard Borsdorf. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.

Bei den Straßenamen-Streichungen wurde zumindest versucht, die Bürger mitzunehmen, von daher verstehe ich nicht, dass nur die Grünen bereit sind, die Bürger in die neuen Namensfindungen einzubeziehen. Es liegt nahe, den Rudolf-Dietz-Weg nach einem Opfer des Nationalsozialismus zu benennen. Da fällt einem sofort Anne Frank ein. Nun gibt es schon erfreulich zahlreiche Benennungen nach ihr, zum Beispiel den Anne-Frank-Weg in Flörsheim, Anne-Frank-Schulen in Kelkheim, Raunheim, Offenbach, die Bildungsstätte in Frankfurt. Anne Frank ist durch ihr bewegendes Tagebuch weltbekannt, viele andere sind weitgehend unbekannt geblieben.

Da denke ich zuerst an ihre Schwester Margot, die mit ihrer ruhigen Art im Schatten von Anne stand, aber den gleichen Leidensweg wie sie hatte. Ihre Einberufung zum Arbeitsdienst nach Deutschland war 1942 der Auslöser, dass die Familie Frank eher als geplant in Amsterdam untertauchen musste, und ihr Leben endete wie das ihrer Schwester im KZ Bergen-Belsen. Ich schlage vor, die Schwalbacher Straßennamen durch einen Margot-Frank-Weg zu bereichern, als Beispiel für die unzähligen jüdischen Opfer, über die man nicht viel weiß. Und indirekt wäre es doch eine Ehrung für Anne Frank, denn nur durch sie wissen wir wenigstens etwas über Margot Frank. Und Schwalbach hätte wohl den einzigen Margot-Frank-Weg in Deutschland. Gerhard Borsdorf, Schwalbach

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