Es ist wie in einem Teufelskreis: Erst wird nach „bezahlbaren Wohnraum“ geschrien, dann wird ein neues Baugebiet erschlossen, dann werden neue, hochsubventionierte Kindergärten und Betreuungseinrichtungen gebaut und dann ist die Stadt so attraktiv, dass die Preise steigen und alle wieder nach „bezahlbarem Wohnraum“ schreien.
Auch Schwalbach, das praktisch keine freien Flächen zur Bebauung mehr hat, macht da munter mit. Alleine einen Plan malen zu lassen, der auf dem städtischen Grundstück neben der Geschwister-Scholl-Schule ein Haus mit 29 Wohnungen und ebenso vielen Autostellplätzen vorsieht, ist eigentlich schon jenseits jeder Vernunft.
Denn wenn das nahe gelegene Gebiet „Am Flachsacker“ und sämtliche noch so kleinen Baulücken in Alt-Schwalbach im Wohnungsbauwahn mit reichlich Häusern zubetoniert werden, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis die Geschwister-Scholl-Schule erweitert und Platz für neue Schulkinderhäuser gefunden werden muss. Da ist es nicht besonders schlau, auch noch die einzig mögliche Erweiterungsfläche mit weiteren Wohnungen für Familien zuzubauen.
Schwalbach braucht keinen weiteren Wohnblock und auch keine weiteren Provisorien bei der Kinderbetreuung. Es braucht ein gut durchdachtes Stadtentwicklungskonzept, das beschreibt, wie es hier in zehn oder fünfzehn Jahren aussehen soll und das hilft, den wenigen Platz optimal zu nutzen.
Lesen Sie dazu auch den Artikel „Betreuungsplätze statt Wohnungen“.