Hätte Schriftsteller Michael Ende vor fast 40 Jahren wirkliche eine „Unendliche Geschichte“ schreiben wollen, hätte er nicht über Gnome und Glücksdrachen geschrieben, sondern über die Schwalbacher Fernwärme. Denn der Streit um gerechte Preise für die Wärme in den Häusern der Limesstadt währt fast schon so lange wie die Wohnstadt steht.
Und ein Ende ist nicht in Sicht. Mittlerweile ist es schon wieder sechs Jahre her, dass die Stadt Schwalbach einen Hebel entdeckt hat, mit dem sie künftig vielleicht für ihre Bürger beim Preispoker mitspielen kann – den Kauf des Grundstücks in der Adolf-Damaschke-Straße, auf dem das Kraftwerk steht.
Doch die Gemengelage ist schwierig und das Beziehungsgeflecht zwischen der Stadt, dem Kraftwerksbetreiber „Innogy“, der Nassauischen Heimstätte, der Interessengemeinschaft Fernwärme und den Fernwärmekunden extrem kompliziert. Daher müssten alle, die faire Preise wollen, an einem Strang ziehen. Doch stattdessen ist die Stadt seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr in Sachen Fernwärme eher zurückgefallen als vorangekommen.
Das jetzt offiziell vorliegende, ziemlich eindeutige Gutachten des Fachanwalts sollte allen Zweiflern bei SPD und FDP den Mut geben, endlich grünes Licht für ernsthafte Kaufverhandlungen zu geben. Andernfalls sind sie dafür verantwortlich, wenn ein Großteil der Schwalbacher auch in Zukunft zu viel bezahlen muss.
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