von Mathias Schlosser
Idyllisch mäandert der Sauerbornsbach durch sein Tal unterhalb des Kronberger Hangs und an guten Tagen sieht es für Spaziergänger tatsächlich aus wie ein Stück gesunder Natur, wie der Bach da lieblich von Bäumen und Büschen umstanden durch unzählige Kurven an der Eichendorff-Anlage vorbei Richtung Schwalbach fließt.
Doch wer die Natur mit allen Sinnen genießt, riecht sehr schnell, dass da mit der Idylle etwas faul ist. Der Gestank, der etwa unter der Brücke der Limesspange häufig aus dem Bach tritt, lässt nur einen Rückschluss zu, den auch die Zahlen des zuständigen hessischen Landesamtes bestätigen: der Sauerbornsbach ist voll mit Fäkalien, die aus der Kronberger Kläranlage, der Gülle der Landwirte und diverse Regenüberläufe stammen. Das, was da durch Schwalbach fließt, ist an manchen Tagen eine Kloake wie aus dem Mittelalter.
Erstaunlich ist, dass das niemanden stört. Denn während mit Leidenschaft Stickoxide aus Dieseln, Acrylamid aus Pommes und Weichmacher aus Plastiktüten – natürlich zu Recht – bekämpft werden, fließt unsere eigene Sch… mitten durch die Stadt.
Lesen Sie dazu auch den Artikel „Bäche sind kein Spielplatz“.