Zum Artikel „Parkplätze werden sehr teuer“ in der Ausgabe vom 20. Februar erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Sebastian Köhl. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.
Zunächst möchte ich mich als Anwohner der Straße „Am Taunusblick“ für Ihren Artikel in der Zeitung bedanken. Für uns Anwohner ist die momentane Situation wirklich von großer Bedeutung. Es geht allerdings mitnichten darum, dass ein paar „Großbürger“ sich für 50.000 Euro drei Stellplätze bauen lassen wollen, wie man den Eindruck nach dem Lesen Ihres Artikels gewinnen kann.
Bis zum letzten Sommer, wurde der Gehweg in unserer Straße als Parkmöglichkeit genutzt. Über Nacht wurden wir als Anwohner mehrfach täglich von den Ordnungsbehörden kontrolliert und es wurden fleißig „Knöllchen“ verteilt. Keinerlei Kontaktaufnahme mit uns als Anwohner wurde seitens der Ordnungsbehörden gesucht. Auch gab es zunächst widersprüchliche Aussagen seitens der Behörden, wie denn in unserer Straße zu Parken sei. Letztendlich wurde auf unsere Nachfrage hin ein generelles Parkverbot in unserer Straße verhängt. Auch ein Termin mit Bürgermeisterin Christiane Augsburger, bei dem alle Bewohner der Straße anwesend waren, konnte keine Lösung bringen. Von unserer Seite wurde der Wunsch nach einer günstigen, unkomplizierten Lösung geäußert.
Nach einer Planungsphase wurde vom Leiter des Ordnungsamtes eine Lösung präsentiert, welche die beschriebenen 50.000 Euro kosten sollte. Auch für uns Anwohner steht dieser hohe Betrag nicht im Verhältnis zu unseren Bedürfnissen. Unsere Straße ist keine Durchgangsstraße. Sie wird nur von Anliegern, Besuchern, Handwerkern und Zulieferdiensten benutzt. Fußgänger nutzen die Straße auch, um in den nahgelegenen Park zu gelangen, benutzen aber fast ausschließlich die Straße als Gehweg.
Nach der Verhängung des Parkverbotes hat sich die Sicherheitslage in unserer Straße drastisch verschlechtert. Dadurch, dass keine parkenden Autos mehr den Fahrweg einengen, nutzen Zulieferdienste die Gelegenheit und geben in unserer Straße richtig Gas. Früher konnten unsere Kinder sicher auf der Straße spielen. Mit der freien Durchfahrt muss man nun Angst haben, dass rasende Postautos die Kinder erfassen. Zudem ist es auch für Handwerker und einen Pflegedienst, der ältere Mitbewohner in der Straße versorgt, nicht mehr möglich in der Straße zu parken.
Wir als Anwohner sehen auch die Umwandlung in einen verkehrsberuhigten Bereich (Spielstraße) als einzige vernünftige Lösung an. Wir benötigen lediglich wie beschrieben etwa vier Stellplätze sowie vor allem die Einführung von Schrittgeschwindigkeit zum Schutze unserer Kinder. Eine bauliche Veränderung des Gehweges, wie es der Plan des Ordnungsamtes vorsieht, halten wir ebenfalls für nicht verhältnisgerecht. Die „Spielstraße“ in der Taunusstraße zeigt, dass es auch eine Lösung ohne bauliche Veränderungen geben kann. Hier gibt es im Bereich der Einmündung der Nordstraße einen Teilabschnitt, in dem auch ein Gehweg vorhanden ist. Somit ist dort keine Zusammenlegung zwischen Fahrbahn und Gehweg existent. Diese Lösung könnte die Umbaukosten in unserer Straße drastisch reduzieren.
Wir haben weiterhin die Erwartung, dass unsere Straße wieder sicherer wird und uns Parkmöglichkeiten für Handwerker und Besucher geschaffen werden. Es liegt in der Verantwortung des Ordnungsamtes eine günstige, praktikable Lösung für unsere Straße zu planen. Sebastian Köhl, Schwalbach
Lesen Sie dazu auch den Bericht „Teure Parkplätze“!