15. Juni 2018

Leserbrief

„Eine bodenlose Frechheit“

Zum Artikel „Schulamt findet eine Lösung“ und den Schwalbacher Spitzen „Irrationale Präferenz“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Dirk Stöcklin. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.

Mit großer Verwunderung habe ich den Artikel „Schulamt findet eine Lösung“, mit großer Empörung die dazugehörige „Schwalbacher Spitze“ gelesen. Zunächst gibt der Artikel die Ausgangslage korrekt wieder. Aus Schwalbach wurden mehr als 20 Kinder der Geschwister-Scholl-Schule bei allen drei ausgewählten Schulen abgelehnt und der Friedrich-Ebert-Schule zugewiesen. Korrekt ist auch, dass einige Eltern der betroffenen Kinder die Schulform der Friedrich-Ebert-Schule ablehnen. Skandalös ist allerdings der Umgang des Schulamtes mit der genannten Situation. Zunächst wird die Verteilerkonferenz um drei Wochen verschoben, dann wird „im stillen Kämmerlein“ unter Druck der Eltern eine Lösung erarbeitet die wir dann über Ihre Zeitung erfahren dürfen. Kurz vor Beginn der Sommerferien ist dies für alle betroffenen Kinder und Eltern eine untragbare Situation und psychische Belastung.
Ihr Kommentar mit der Überschrift „Irrationale Präferenz“ halte ich für eine bodenlose Frechheit und einen Affront gegenüber den betroffenen Eltern. Sie haben offensichtlich nicht verstanden, was das tatsächliche Problem ist.
Es war keine Entscheidung einer Elternschaft, die ihre Kinder unbedingt auf ein Gymnasium bringen müssen, auch haben wir nicht das pädagogische Konzept der FES angegriffen. Allerdings stehe ich als Vater nicht hinter diesem politischen Experiment des schulischen Einheitsbreis und kann mein Kind daher auch nicht guten Gewissens dorthin schicken.
Vielmehr hätte ich mir in Ihrem Kommentar gewünscht, dass über die eigentliche Problematik diskutiert wird. Der Schulträger hat es versäumt den geburtenstarken Jahrgängen Perspektiven auf weiterführende Schulen einzurichten. Es werden nicht genügend Plätze angeboten. Beschämend dabei ist, dass es sich nicht um eine spontane Entwicklung handelt (die Kinder sind immerhin 10 Jahre alt), der Schulträger hätte also genug Zeit gehabt entsprechende Kapazitäten zu schaffen und nicht am Bedarf vorbei zu planen.
Weiterhin ist es empörend, dass weder die Verteilerkonferenz, das Schulamt, die Schulleitung der Geschwister-Scholl-Schule noch die von uns um Unterstützung gebetenen Lokalpolitiker trotz mündlicher Zusagen (aller Parteien) in der Lage waren eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

Dirk Stöcklin, Schwalbach

Schreiben Sie Ihre Meinung zu dem Thema in das Feld unten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert