10. Oktober 2018

Schwalbacher Spitzen

Müll am Laternenpfahl

Mathias Schlosser

von Mathias Schlosser

Um Plakatmüll zu vermeiden will die FDP in Schwalbach künftig an einigen wenigen Stellen in der Stadt hölzerne Wände aufstellen lassen, auf die die Parteien dann ihre Wahlplakate kleben können. Alle anderen Pfosten sollen für Wahlwerbung tabu sein.
Dass die meisten Parteien mittlerweile auf Plastikplakate setzen, ist ein Problem, das die FDP richtig erkannt hat. Wer es mit der Umwelt ernst meint und das in sein Parteiprogramm schreibt, der sollte in der Tat besser auf Papier drucken und kleistern.
Den Wahlkampfmüll vermeiden könnten die Parteien aber noch besser, wenn sie gar keine Plakate mehr aufhängen würden. Da brüsten sich die Parteistrategen so gerne, welch tolle Social-Media-Kampagnen sie sich ausdenken und wie gut sie sich mit viraler Werbung auskennen. Und dann hängen sie bei der nächsten Wahl doch wieder die Städte mit Plakaten zu, als ob grinsende Kandidaten und nichtssagende Sprüche auch nur eine Stimme mehr einbringen würden. Längst ist wissenschaftlich belegt, dass all die bunten Anschläge nicht mehr zum Erkenntnisgewinn der Wähler beitragen. Und an einigen wenigen „Sammelplätzen“ aufgehängt, wären sie vollends sinnlos. Wahlplakate sind ein Werbeinstrument aus einer längst vergangenen Zeit, als es noch keine Massenmedien gab und als es kaum Möglichkeiten gab zu erfahren, wie ein Kandidat eigentlich aussieht.
Um den Unsinn an den Laternenpfählen zu stoppen, müsste sich nur einmal eine Partei trauen, auf Plakate ganz zu verzichten. Doch den Mut hat zumindest in Schwalbach noch keine der etablierten Parteien gehabt.

Lesen Sie dazu auch den Artikel „Weniger Wahlplakate“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!

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