5. Juni 2019

Viele Schwalbacher sprechen sich für den Erhalt der Kastanien aus

Schon mehr als 700 Unterschriften

Grünen-Vorsitzender Arnold Bernhardt und seine Fraktion möchte auch weiter unter den Kastanien am unteren Marktplatz sitzen können. Archivfoto: B90/Die Grünen

Die Schwalbacher Grünen wehren sich gegen die Fällung der Kastanienbäume am unteren Marktplatz im Rahmen der geplanten Umgestaltung des Platzes. Sie haben in nur 16 Stunden 700 Unterschriften für den Erhalt der Bäume gesammelt.

„Die Bäume sind nun schon so alt wie die Limesstadt, aber jetzt sollen sie der Neugestaltung des unteren Marktplatzes weichen“, bemängeln die Grünen. Wenn es den Grünen zufolge nach SPD und FDP geht, wird der untere Marktplatz im Bereich vor der Gaststätte umgestaltet und künftig streng rechteckig sein mit einer zusätzlichen fünf Meter breiten Treppenanlage aus Beton. „Das alles ohne Rücksicht auf die vorhandene Bebauung und auf das, was in über 40 Jahren gewachsen ist. Die Kastanien stehen dieser Planung im Weg und deshalb sollen sie weg“, beklagt Stadtverordneter Thomas Nordmeyer.
Anwohner und Umweltfreunde haben gemeinsam mit der Ökopartei gegen diese Absicht protestiert und bei der Unterschriftensammlung der Grünen für den Erhalt der Bäume mitgemacht. Das Ergebnis ist unerwartet deutlich: An nur vier Wochenenden, insgesamt 16 Stunden lang, lagen die Unterschriftslisten aus und mehr als 700 Passanten stehen mit ihrer Unterschrift dafür ein, dass die Bäume erhalten werden sollen. „Viele Unterzeichner sind aufgebracht über die rücksichtslose städtische Planung“, so Ortsvorsitzender Arnold Bernhardt, der die Unterschriftenaktion angestoßen hatte.
Es seien auch immer wieder die gleichen Argumente vorgetragen worden: Die Bäume gehörten zum Bild des Platzes dazu, seien gesund und dringend nötig, um das Kleinklima angenehm zu halten und Schatten zu bieten. Sie könnten ohne Mühe in den neu entstehenden Terrassenbereich integriert werden „Die Menschen wollen ihre Bäume behalten“, weiß Arnold Bernhardt.
Laut den Grünen gibt es kein ernsthaftes Gegenargument. Nicht einmal der städtische Umweltschutzbeauftragte würde den Kahlschlag empfehlen, sondern ihn lediglich für „vertretbar“ halten, wenn Ersatzbäumchen gepflanzt werden. Die aber würden nach Schätzungen der Grünen Jahrzehnte brauchen, bis aus ihnen wieder „richtige Bäume“ geworden sind.
„Die Unterschriften sind ein Appell an den gesunden Menschenverstand und die ernsthafte Frage an die Schwalbacher Koalition, ob eine abstrakte Architektenidee wichtiger sein soll als der Wunsch der Schwalbacher ihre Bäume behalten zu wollen“, erklärt Arnold Bernhardt. red

Lesen Sie dazu auch die Artikel „Der Platz wird grüner als je zuvor“ und „Die Kastanien sollen fallen“!

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