Die Bauarbeiten zur Umgestaltung des unteren Marktplatzes haben am Dienstag mit einer symbolischen „ersten Bagger-Schaufel“ begonnen. Bürgermeister Alexander Immisch brach die ersten Betonteile aus einer der alten Mauern ab, die den Platz bisher einrahmten. Bericht mit Video
Zuvor erklärte er bei einem Pressetermin: „Seit fast acht Jahren ist der untere Marktplatz Thema einer breiten öffentlichen Debatte dieser Stadt. Bei Planung und Entscheidung sollten die Belange von Älteren, Jüngeren und von behinderten Menschen berücksichtigt werden. Doch ebenso zählten Sicherheit für alle, Klimaschutz und der Einkaufs- und Veranstaltungsort `unterer Marktplatz´. Für die Stadt Schwalbach ist der heutige Tag wirklich ein historischer Moment.“
Nach Ausschreibung der Bauarbeiten hat der Magistrat am 15. März dem Angebot der August Fichter GmbH aus Raunheim den Zuschlag erteilt. Die Höhe der Auftragssumme beträgt gut 1.2 Millionen Euro brutto. Die Umsetzung des Plans liegt in den Händen des Architekten und Diplomingenieurs Patrick Ziegler von der Planergruppe ROB aus Schwalbach. Aus diesem Büro stammt auch der Plan zur Umgestaltung.
Der Baubeginn musste jedoch vertagt werden: Die Leiterin des Bau- und Planungsamtes, Heike Jahn, konnte noch Fördermittel für die beiden Klimaanpassungs-Maßnahmen in Höhe von 200.000 Euro von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen einwerben.
Wie Thomas Vogel, Prokurist der Firma August Fichter, mitteilt, ist der Ablauf der Arbeiten vorgesehen wie folgt: Zunächst werden die vorhandenen Mauern, Treppen und Rampen zurückgebaut. Die Brunnenfiguren werden umgesetzt und die alte Brunnenanlage ebenfalls zurückgebaut. Nachdem die Beläge von den Flächen entfernt sind, können die Tiefbauarbeiten beginnen. Eine Zisterne, die das Vordach des „Bunten Riesen entwässert und die 16 Kubikmeter Regenwasser fassen kann, wird unter der Fläche vor der Bierstube eingebaut. Die neue Brunnenanlage – ein ebenerdiges Wasserspiel – wird eingebaut und die neuen Treppen- und Rampenanlagen hergestellt. Sind die neuen Platten verlegt, ist die Neuanpflanzung angesagt.
Auch um den Klimawandel abzumildern, werden insgesamt 22 neue Bäume gepflanzt, zwölf Amberbäume, vier Zerreichen und sechs Blaseneschen. Hinzu kommen 4.500 Stauden und Gräser, die ebenfalls neu angepflanzt werden. Für die Grünplanung ist Johannes Wolf vom Büro „Viaverde“ in Kronberg zuständig. Die Fertigstellung des rund 4.500 Quadratmeter großen unteren Marktplatzes ist gegenwärtig für Februar 2022 geplant. red
Ein Zuschuss für Klimawandelanpassung ist zynisch. Erst 7 alte Bäume fällen und dann die Neupflanzung junger als Klimaschutz verkaufen. Zusätzliche Bäume hätten dieses Kriterium erfüllt. Die neuen werden die Klimawirkung der alten in den nächsten Jahren nicht kompensieren. Dia alten Kastanien zu fällen war nicht nur aus aus Sicht des Klimaschutzes ein riesiger Fehler.